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Das Sabbatjahr: Deine berufliche Auszeit

Einfach mal ein paar Monate Abstand von allem und neue Wege gehen: Dies ist der Hintergedanke des sogenannten Sabbatjahres, das manchmal auch unter dem englischen Begriff Sabbatical bekannt ist. Beides leitet sich vom hebräischen Sabbat ab, womit schon in der Bibel eine längere berufliche Auszeit gemeint war. 

Wie funktioniert das Sabbatjahr?

Das Sabbatjahr kann viele verschiedene Formen annehmen. Vielleicht hast du das Gefühl, kurz vor dem Burnout zu stehen und unbedingt Abstand von der Arbeit nehmen zu müssen. Vielleicht brauchst du nur einige Monate, um dir darüber klar zu werden, wie die (berufliche) Zukunft aussehen soll. Oder du hast einfach nur das Gefühl, viel zu viel zu verpassen und willst auf große Weltreise gehen. 

Checkliste: Voraussetzungen für ein Sabbatjahr

Ehe du das One-Way-Ticket nach Australien buchst, solltest du zunächst überprüfen, ob eine berufliche Auszeit für dich überhaupt machbar ist. Dabei hilft dir unsere Checkliste mit wichtigen Fragen:

 

  •  Gibt es Regelungen für ein Sabbatical in deiner Firma?
  •  Fließt während deiner Auszeit weiterhin Gehalt?
  •  Auf welche Ersparnisse kannst du zurückgreifen?
  •  Läuft im Sabbatjahr die Krankenversicherung weiter?
  •  Welche Auswirkungen hat das Sabbatjahr auf deine Karriere?
  •  Was erhoffst du dir für deine persönliche Entwicklung?
  •  Hast du bereits konkrete Pläne?
  •  Hast du die Pläne für dein Sabbatjahr mit deiner Familie abgesprochen?

 

Einige dieser Punkte sehen wir uns im Folgenden noch mal genauer an.

 

Das Sabbatjahr in Firmen

Einen rechtlichen Anspruch auf ein Sabbatjahr gibt es in Deutschland nicht. Allerdings sind immer mehr Firmen gewillt, ihren Mitarbeitenden eine längere berufliche Auszeit zu gönnen. Am besten sprichst du deinen Wunsch beim Jahresgespräch an, um in Erfahrung zu bringen, was deine Firma dir bietet. Die große Frage ist die der Finanzierung. 

Hier gibt es verschiedene Optionen:

 

  • Vorarbeiten für die Auszeit: Du leistest Überstunden und zahlst diese auf ein Langzeitarbeitskonto ein. Hier kannst du auch nicht genutzte Urlaubstage sammeln. Wenn du dein Sabbatical antrittst, hebst du dein gesamtes Guthaben an Stunden ab.

  • Teilzeitmodelle: Du arbeitest weiterhin Vollzeit, bekommst aber nur noch den Lohn für eine Teilzeitstelle. Den restlichen Lohn spart dein Arbeitgeber gewissermaßen für dich an und zahlt ihn dir während der beruflichen Auszeit aus.

  • Unbezahlte berufliche Auszeit/Freistellung: Dein Arbeitgeber garantiert dir lediglich, dass dein Arbeitsplatz erhalten bleibt. Du bekommst keinen Lohn und musst dein Sabbatical selbst finanzieren. 

 

Die beiden ersten Modelle haben den Vorteil, dass auch im Sabbatjahr die Krankenversicherung und alle anderen Sozialversicherungsbeiträge weiterlaufen. Wird dir kein Gehalt ausgezahlt, musst du dich in dieser Zeit selbst krankenversichern. 

Wie viel Geld braucht man für ein Jahr Auszeit? 

Bei Teilzeitmodellen musst du mit spitzer Feder durchrechnen, ob du dein aktuelles Leben von einem reduzierten Teilzeitgehalt weiterführen kannst. Dies gilt für Singles ebenso wie für Menschen in Beziehungen, bei denen beide Einkommen relevant sind.

Ganz wichtig, wenn du einen langen Auslandsaufenthalt oder eine lange Reise planst: Denk daran, dass die Kosten zu Hause in dieser Form weiterlaufen. Dazu benötigst du Geld für die zweite Unterkunft an deinem zeitweiligen Aufenthaltsort.

Bei einer unbezahlten Auszeit solltest du versuchen, möglichst viel Geld vorab zu sparen, von dem zu während des Sabbatjahres zehren kannst. Vielleicht kannst du für ein oder zwei Jahre einen zusätzlichen Minijob ergreifen, dessen Gehalt du komplett sparst. 

Ein Rechenbeispiel für eine berufliche Auszeit für einen Single im Ruhrgebiet:

 

Ausgaben im Monat:

 

Miete (warm)

800,-

Versicherungen

200,-

Mobilfunk/Internet

50,-

Lebensmittel:

400,-

Hobby/Verein

100,.

Freizeitaktivitäten (Kino, Konzerte, etc.)

200,-

Weitere Kosten:

100,-

Gesamt:

1.850,-

 

Verdienst du pro Monat in Vollzeit 2.300 Euro netto, kannst du davon also gut leben und kannst sogar noch etwas sparen, zum Beispiel für die Altersvorsorge.

 

Reduzierst du deine Arbeitszeit um ein Drittel, hast du noch etwa 1.600 Euro netto im Monat. Du siehst also, dass es dann nicht ganz reichen würde. Du hast aber noch genug Spielraum, um dich für deinen Traum vom Sabbatjahr einzuschränken.

 

Nutzt du das Sabbatjahr für ein ehrenamtliches Engagement daheim im Ruhrgebiet, ändern sich deine Finanzen nicht. Vielleicht verbessern sie sich sogar, wenn dir für das Ehrenamt eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird. 

Kosten für ein Sabbatjahr auf Reisen kalkulieren

Planst du jedoch eine Weltreise, musst du mit weiteren Kosten für die zweite Unterkunft und die Fortbewegung rechnen. Dafür fallen andere Kosten wie zum Beispiel für Freizeitaktivitäten daheim weg. Je nach Reiseziel sparst du auch bei Kosten wie Lebensmittel, da die Lebenshaltungskosten in anderen Regionen der Welt niedriger sind.

 


Ein Beispiel für deine monatlichen Ausgaben in einem günstigen Land: 

 

Miete (warm) zuhause

800,-

Versicherungen (laufen weiter)

200,-

Unterkunft am Zielort

400,-

Lebensmittel:

200,-

Andere Aktivitäten (Sightseeing, Sportkurse, etc.)

200,-

Gesamt:

1.800,-

 
In teureren Ländern, und wenn du viel per Zug oder Flugzeug unterwegs bist, steigen diese Kosten weiter. Informiere dich darum gut über die Ziele, die du ansteuern willst.
 

Wie wirkt sich das Sabbatjahr beruflich aus? 

Lücken im Lebenslauf sind heute nicht mehr so problematisch wie vor einigen Jahren. Bei Arbeitgebern und Personalern hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass kaum noch jemand 40 Jahre bei der gleichen Firma arbeitet oder lückenlos von einem Job zum nächsten hetzt.

 

Wichtig ist, wie du das Sabbatjahr im Vorstellungsgespräch erklärst. Am besten sieht es aus, wenn du es mit ehrenamtlichem Engagement begründest, der Pflege einer geliebten Person oder sogar einer Fortbildung.

 

Doch auch eine große Reise kannst du positiv erklären: Du hast deine Horizonte erweitert und bist durch die Bewältigung verschiedener Probleme unterwegs selbständiger und resilienter geworden.   Du hast interkulturelle Kompetenzen erworben und vielleicht sogar Sprachkenntnisse. Dies alles macht dich für neue Arbeitgeber attraktiv. 

 

Umfrage: Zwei Drittel der Arbeitnehmenden wünscht sich eine Auszeit

Du bist nicht allein, wenn du von einer beruflichen Auszeit träumst. In allen Studien zu diesem Thema gab mindestens die Hälfte der Befragten an, Interesse an einem Sabbatjahr zu haben. In einer kleinen Studie der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt waren es sogar 70 Prozent. Die gleiche Studie empfiehlt dann auch Arbeitgebenden, das Sabbatical zu ermöglichen – oder in Zeiten des Fachkräftemangels den Kampf um die klügsten
Köpfe zu verlieren.

 

Gehört dein Gehört dein Arbeitgeber auch zu denen, die beim Thema Sabbatical abwinken? Dann schau doch einmal bei RUHR24JOBS nach aktuellen Stellenangeboten in deiner Branche und finde den passenden Arbeitgeber.

 

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