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Quiet Quitting: Was ist das eigentlich?

Der Begriff Quiet Quitting ist seit einiger Zeit in aller Munde. Doch so neu wie es scheint, ist dieses Phänomen am Arbeitsplatz gar nicht. Hier erklären wir dir, was es mit Quiet Quitting auf sich hat und was du tun kannst, wenn du diese Gedanken selbst verspürst.   

Quiet Quitting: die Bedeutung des Begriffs  

Der englische Begriff Quiet Quitting wird häufig als stille Kündigung übersetzt und damit dem in Deutschland verbreiteten Begriff der inneren Kündigung gleichgesetzt. Doch tatsächlich gibt es Unterschiede, auch wenn die Grenzen leicht verwischen. 

Das Wort „to quit“ bedeutet zwar auch aussteigen und kündigen, doch im Begriff „Quiet quitting“ wird es eher als ein innerer Abschied interpretiert. Und zwar nicht der vollständige innere Abschied vom Job wie es die deutsche stille Kündigung meint, bei der du nur noch körperlich anwesend bist und so wenig wie möglich arbeitest. Sondern eher der innere Abschied von den früheren Leistungsidealen der Generation der Boomer, die es für selbstverständlich hielt, Überstunden anzuhäufen und ständig über das Verlangte hinauszugehen.  

Woher kommt Quiet Quitting 

Erstmals benutzt wurde er von einem User namens Zaid Zeppelin auf der vor allem bei der jungen Gen Z beliebten Social-Media-Plattform TikTok. Er sprach aus, was immer mehr Arbeitnehmer:innen in aller Welt seit Jahren denken: „Arbeit ist nicht dein Leben und dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität“. Dieser Gedanke schließt nahtlos an verschiedene andere Phänomene der Arbeitswelt wie der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance, nach einer Vier-Tage-Woche oder dem Umstieg von Vollzeit auf Teilzeit an.  

Die beste deutsche Übersetzung für Quiet Quitting lautet darum nicht innere oder stille Kündigung, sondern eher „Dienst nach Vorschrift“. Du machst exakt das, was im Vorstellungsgespräch vereinbart wurde und im Arbeitsvertrag steht. Einige Beispiele für Quiet Quitting:

Arbeitszeitgrenzen setzen

Deine Arbeitszeit beträgt inklusive Mittagspause exakt acht Stunden. Du arbeitest von 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr. Dein Chef kommt um 16:15 Uhr zu dir mit der „dringenden“ Bitte, eine Anfrage von Kunde XY noch am gleichen Tag zu erledigen. Du weißt genau, dass du dann nicht vor 17:00 Uhr aus der Firma kommst. Mit dem Hinweis auf deinen bald endenden Arbeitstag lehnst du ab und sagst, du wirst es morgen als erstes tun. 

Work-Life-Balance wahren

Dein Wochenende hat pünktlich um 16:30 Uhr begonnen und du hast es dir abends mit einem guten Film auf der Couch gemütlich gemacht. Um 21.00 Uhr bekommst du eine E-Mail vom Chef, der Nachfragen zu einem in der Woche beendeten Projekt hat. Statt jetzt noch einmal gedanklich in die Firma zurückzukehren, ignorierst du die E-Mail bis zum nächsten Arbeitsbeginn am Montag morgen.

Klare Zuständigkeiten

Jemand soll für ein Meeting mit Kunden eine Präsentation erstellen, die mehrere Stunden zusätzlich zum normalen Arbeitspensum erfordert. Statt dich freiwillig zu melden, in der Hoffnung, dadurch beim Chef Eindruck zu machen, bleibst du still. Das Erstellen von Präsentationen gehört schließlich nicht zu deinen Tätigkeiten.  

Nein zu Team-Building

Zur Stärkung des Teamgeistes kommt deine Abteilung Freitags nachmittags informell zusammen, um das Wochenende mit einer Flasche Sekt und Knabbereien zu begrüßen. Du trinkst ohnehin keinen Alkohol und hast keine Lust auf oberflächlichen Smalltalk. Also bleibst du an deinem Schreibtisch und kümmerst dich lieber darum, dass vor dem Wochenende alles erledigt ist, wenn du pünktlich gehst. 

Du siehst also an diesen Beispielen, dass du bei Quiet Quitting normal arbeitest und sogar engagiert arbeitest – aber eben nur genauso, wie von dir erwartet. 

Droht mir Ärger bei Quiet Quitting? 

Quiet Quitting zeigt vor allem die gewandelte Bedeutung der Arbeit: Früher war sie häufig der einzige Lebensinhalt und für viele war es immens wichtig, die Karriereleiter emporzuklettern. Heute ist dies nicht mehr der Fall. Immer mehr Menschen legen mehr Wert auf sinnvoll mit der Familie, Freunden und Hobbies verbrachten Freizeit. Sie haben auch verstanden, dass das mit Beförderungen einher gehende höhere Gehalt nicht unbedingt glücklicher macht, vor allem wenn die Beförderung mit zusätzlichem Stress einher geht.  

Wenn du Dienst nach Vorschrift machst und dich nicht überdurchschnittlich engagierst, wirst du vermutlich nicht so schnell befördert. Aber solange du tust, was von dir vertraglich erwartet wird, droht dir auch keine Kündigung. Hier zeigt sich nicht zuletzt die neue Macht der Arbeitnehmer aufgrund des Fachkräftemangels: Viele Arbeitgeber wissen, dass es viel schwerer sein wird, eine neue qualifizierte Fachkraft zu finden, als sich damit zu arrangieren, dass du eben keine freiwilligen Überstunden mehr schiebst oder dem Chef am Wochenende zur Verfügung stehst.  

Motivation in Frage stellen 

Allerdings solltest du auch einmal in dich gehen und dich fragen, ob es dir wirklich nur um eine gute Work-Life-Balance geht oder ob dir vielleicht jegliche Motivation zu einem stärkeren Engagement fehlt. Die sogenannte intrinsische Motivation ist nämlich wichtig dafür, dass du dich überhaupt am Arbeitsplatz wohl fühlst und deinen Job gerne machst. Fehlt dir diese, kann aus Quiet Quitting schnell eine innere Kündigung werden. In diesem Fall solltest du überlegen, ob ein Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber oder vielleicht sogar der Quereinstieg in einen anderen Job, der dir mehr Freude macht, sinnvoller ist.  

Was versteht man unter einer inneren Kündigung?  

Die innere Kündigung oder stille Kündigung ist eine verschärfte Form des Quiet Quitting. Der größte Unterschied ist das fehlende Engagement: Wenn du innerlich gekündigt hast, interessieren dich die Firma und ihr wirtschaftliches Wohlergehen nicht mehr. Dir ist es egal, wenn sich Fehler in deine Arbeit einschleichen und du meldest dich häufiger krank.  

Hast du den Zustand der inneren Kündigung erreicht, dann solltest du anfangen, dich nach einem neuen Job umzusehen. Fehlende Motivation, Lustlosigkeit und Widerwillen wachsen sich sonst irgendwann zu einer Depression oder einem Burnout aus.  

Bei RUHR24JOBS erwarten dich permanent neue spannende Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt im Ruhrgebiet.

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