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Fachkräftemangel im Ruhrgebiet: Welche Berufe sind gefragt? 

Wenn du über einen Jobwechsel nachdenkst oder gerade erst deine berufliche Laufbahn startest, spielt dir der Fachkräftemangel im Ruhrgebiet vielleicht in die Hände. In vielen Branchen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften nämlich wesentlich höher als das Angebot. Hier stellen wir dir einige Branchen vor, die für erwachsene Seiteneinsteiger:innen und für Berufsanfänger:innen interessant sind und beantworten einige allgemeine Fragen. 

Der Fachkräftemangel ist in diesen Branchen besonders groß 

Fragst du dich beim Thema Fachkräftemangel, welche Berufe besonders davon betroffen sind. Hier ist die Rangliste des Deutschen Instituts für Wirtschaft von 2022: 

Rang Beruf Fehlende Fachkräfte 
1 Sozialarbeit / Sozialpädagogik 20.578 
2 Kinderbetreuung / -erziehung 20.466 
3 Altenpflege 18.279 
4 Bauelektrik 16.974 
5 Krankenpflege 16.839 
6 Sanitär/Heizung/Klima 14.013 
7 Informatik 13.638 
8 Physiotherapie 12.060 
9 Kraftfahrzeugtechnik 11.771 
10 Berufskraftfahrer  10.562 

Während es keine spezifische Aufschlüsselung für das Ruhrgebiet gibt, dürfte die Rangliste in der Region nicht viel anders ausfallen. Schließlich bleiben vor allem Arbeitsplätze unbesetzt, die es in jeder Stadt gibt.  

Auch scheint die Statistik zu sagen, dass beim Fachkräftemangel Berufe führen, die eine duale Ausbildung erfordern. Doch im akademischen Bereich sind es nicht besser aus. Hier ermittelte das Institut für deutsche Wirtschaft im Frühling 2023 etwa 305.900 offene Stellen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Davon entfallen 141.300 Stellen auf den akademischen Bereich (Experten), 134.100 auf den Bereich Facharbeitende und 33.000 auf Spezialist:innen. 

Fachkräftemangel: Welche Berufe kommen für mich in Frage?

Bist du Berufseinsteiger:in, dann hast du natürlich eine große Auswahl an Möglichkeiten. Letztendlich solltest du dich an deinen Interessen und Wünschen orientieren. Ein Informatikstudium ergreifen, nur weil es gute Karrierechancen bietet, macht dich nicht glücklich, wenn du dich nicht wirklich für Computer und IT interessierst.  

 

Allerdings solltest du durchaus abwägen, wo du stärker gebraucht wirst. So findet fast die Hälfte der Jugendlichen, die gerne als Tierpflegende arbeiten möchten, keinen Ausbildungsplatz. Überleg dir, ob du deine Tierliebe nicht auch auf die Spezies Mensch ausdehnen könntest, denn im Bereich Kranken- und Altenpflege werden händeringend Azubis gesucht. Auch in den Bereichen Marketing und Medien ist die Zahl der Bewerber:innen größer als das Angebot. Vielleicht gibt es eine Alternative, die dich ebenfalls reizt und in der die Aussichten wesentlich besser sind?  

Fachkräftemangel: Welche Berufe sind für den Quereinstieg geeinigt? 

Als Quereinsteiger:in musst du dir überlegen, wie du den Wechsel gestalten kannst und willst. Bist du auf ein durchgängiges Arbeitseinkommen angewiesen, wählst du Berufe, für die du dich neben dem Beruf mit einem Abend- oder Fernstudium oder durch Fortbildungen qualifizieren kannst. Hast du entsprechende Ersparnisse, kannst du auch noch einmal ein eines Vollzeitstudium beginnen. Hier liest du mehr über verschiedene Chancen für Quereinsteiger:innen 

Was sind Fachkräfte und warum fehlen sie? 

Das Thema Fachkräftemangel beschäftigt die Medien seit Jahren, doch dabei bleibt häufig unklar, was eigentlich gemeint ist. Manche denken, dies beträfe nur den akademischen Bereich, andere, dass es sich lediglich um einige wenige Branchen handelt. Doch der Fachkräftemangel betrifft das ganze Land und ist ein Problem für die Wirtschaftsfähigkeit. Können Unternehmen ihren Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften nicht decken, wandern sie in ein anderes Land aus, wo dies möglich ist. So gehen Arbeitsplätze verloren. Daher die erste Frage: 

Was sind Fachkräfte? 

Die einfachste Definition für Fachkräfte lautet: Fachkräfte sind Personen, die eine berufliche Ausbildung abgeschlossen haben. In Deutschland wird dies in drei Gruppen aufgeteilt: 

 

  • Fachkräfte besitzen eine abgeschlossene mindestens zweijährige Berufsausbildung oder eine vergleichbare Qualifikation. 
  • Spezialisten sind Arbeitskräfte mit einer Meister- oder Technikerausbildung, einem Fach-/Hochschulabschluss oder eine vergleichbare Qualifikation.  
  • Experten sind Personen, die eine mindestens vierjährige Hochschulausbildung oder vergleichbare Qualifikation vorweisen können.  

 

So mangelt es in vielen Berufen an einer bestimmten Gruppe von Fachkräften. Einige Beispiele: 

Branche

Fachkräfte (mit Ausbildung)

Spezialisten (Ausbildung/Studium)

Experten (Studium)

Gesundheit

Alten- und Krankenpfleger:innen

Physiotherapeut:innen

Ärztinnen/Ärzte

Bildung

Erzieher:innen

Logopäd:innen

Ergotherapeut:innen

Lehrer:innen

Informatik

Fachinformatiker:innen

Systemtechniker:innen

Entwickler:innen/
Programmer:innen

Manche Branchen sind dabei durchlässiger als andere. Für jemanden mit abgeschlossener Ausbildung als Fachinformatiker:in ist es recht einfach, sich mit Fortbildungskursen für den Bereich Software-Entwicklung/Programmierung zu qualifizieren und die Karriereleiter hochzusteigen. 

Menschen, die einen Pflegeberuf erlernt haben, können jedoch nicht so einfach zu Ärztinnen und Ärzten aufsteigen.  

Wie wird Fachkräftemangel definiert? 

Die offizielle Definition lautet: Der Zustand einer Wirtschaft, in der einer großen Zahl an offenen Arbeitsplätzen eine wesentlich geringere Anzahl an verfügbaren Arbeitnehmenden gegenüber steht. Dabei ist zwischen Fachkräfteengpässen und dauerhaftem Fachkräftemangel zu unterscheiden.  

Die Bundesagentur für Arbeit hat im Juni 2023 insgesamt 200 sogenannte Engpassberufe ermittelt. Gegenüber 2022 ist dies ein Anstieg um 52 Berufe (von insgesamt 1.200 bewerteten Berufen). Neu hinzugekommen sind unter anderem Berufe in der Gastronomie, im Metallbau und bei den Busfahrer:innen. Die gesamte Liste mit Engpassberufen kannst du hier herunterladen.

Diese Indikatoren werden dabei herangezogen: 

 

  • Vakanzzeit* 
  • Relation Arbeitssuchende – offene Stellen 
  • Berufsspezifische Arbeitslosenquote 
  • Veränderung des Anteils sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung von Ausländer 
  • Abgangsrate aus Arbeitslosigkeit 
  • Entwicklung der mittleren Entgelte 

 

*Als Vakanzzeit wird die Zeit zwischen der Veröffentlichung einer Stellenanzeige und der Besetzung der Stelle bezeichnet. Bei Fachkräftemangel kann es Wochen oder sogar Monate dauern, bis eine offene Stelle besetzt wird. 

Was sind die Gründe für den Fachkräftemangel?

Der Fachkräftemangel hat viele Gründe. Die Regierung spricht von den „Drei D“: 

 

  • Demografie: Immer mehr ältere Arbeitnehmende gehen in Rente (die Generation der Babyboomer), während immer weniger junge Arbeitskräfte nachrücken. 
  • Digitalisierung: Viele alte Jobs gehen verloren, während für neue Jobs neue Qualifikationen gefragt sind.  
  • Dekarbonisierung: Auch im Bereich Klima entstehen viele neue Jobs, für die (noch) nicht genügend Fachkräfte vorhanden sind.  

Doch sind nur einige der Gründe. So kann Deutschland nicht ausreichend von der Zuwanderung profitieren, da der Anerkennung ausländischer Zeugnisse und Qualifikationen hohe bürokratische Hürden im Weg stehen. Arbeitswillige Menschen, die auf dem Asylweg ins Land gekommen sind, müssen oft jahrelang warten, bis ihr Antrag genehmigt wurde und sie überhaupt arbeiten dürfen.  

 

Dazu kommen als stressig empfundene Arbeitszeiten (zum Beispiel am Wochenende oder abends), eine zu geringe Entlohnung im Vergleich zur Arbeitsbelastung, oder (gerade im MINT-Bereich) mangelnde schulische Vorbereitung. Hier bemühen sich die Schulen seit Jahren, einen Ausgleich zu schaffen, zum Beispiel durch MINT-Projekttage und MINT-Klassenfahrten, die Berührungsängste abbauen.  

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