Die Frage „Welcher Beruf passt zu mir?“ stellt sich jeder Jugendliche, wenn sich die Schulzeit dem Ende zuneigt. Doch auch Erwachsene stellen sich diese Frage nicht selten, wenn sie merken, dass sie der erste gewählte Job nicht glücklich macht oder schon im Studium Zweifel aufkommen. Doch wie lässt sich herausfinden, welche Berufsfelder zu dir passen? In dieser Serie stellen wir dir verschiedene Jobs geordnet nach den offiziellen Berufsfeldern des Arbeitsamtes und nach bestimmten Themen vor. So findest auch du Inspiration für deine Berufswahl!
Welche Berufsfelder gibt es eigentlich?
Für ein aktuelles Gutachten wurde eine Umfrage unter Neuntklässlern durchgeführt, die ein wenig überraschendes Bild zeichnete: Die meisten Schüler:innen kannten nur sehr wenige Berufe. Und dabei dominierten Klassiker wie Erzieherin und Ärztin bei den Mädchen, und Pilot oder Ingenieur bei den Jungen.
Um herauszufinden, welche Berufe überhaupt in Frage kommen könnten, musst du natürlich zuerst wissen, welche Berufsfelder es gibt. Lebst du im Ruhrgebiet, willst du natürlich auch wissen, wie es um deine Jobchancen in diesem Berufsfeld in deiner Region bestellt ist. Die Bundesagentur für Arbeit teilt Berufe in folgende Felder auf:
Die Liste hilft dir bereits, einige Berufsfelder auszuwählen, die du reizvoll findest und andere aus der Vorauswahl zu streichen, weil sie dich gar nicht reizen. Überleg dir zum Beispiel, womit du dich besonders gerne beschäftigst und welche Themen dich so gar nicht interessieren.
Wie finde ich meine persönliche Eignung für verschiedene Berufsfelder heraus?
Brauchst du den täglichen Kontakt mit anderen Menschen wie die Luft zum Atmen oder bist du am glücklichsten, wenn du ganz ungestört für dich alleine arbeiten kannst? Deine Persönlichkeit hat großen Einfluss darauf, welche Berufe und Berufsfelder für dich in Frage kommen. Stell dir einmal folgende Fragen und beantworte sie ganz ehrlich:
Fragen | Passende Berufsfelder |
Liebst du den Kontakt zu anderen Menschen? | Gastronomie, Gesundheit, Medien, Soziales |
Kannst du dich gut in andere Menschen hineinversetzen und kümmerst dich gerne um sie? | Soziales / Pädagogik |
Arbeitest du gerne aktiv mit den Händen und packst gerne mit an? | Landwirtschaft, Natur, Umwelt, Maschinenbau, Fertigung, |
Machen dir knifflige mathematische Aufgaben Spaß? | Architektur / Bau / Vermessung, Technik, Wirtschaft / Verwaltung |
Bist du neugierig auf die neueste Technik? | Elektrik, IT / Computer |
Sprühst du vor Fantasie und Kreativität? | Kunst, Kultur, Gestaltung & Medien |
Bist du gerne draußen? | Naturwissenschaften / Landwirtschaft & Umwelt |
Kannst du die Arbeit zu ungewöhnlichen Zeiten (Wochenende, abends, nachts) vorstellen? | Dienstleistungen / Gastronomie / Fertigung |
Lass dich nicht von dem Gedanken abschrecken, dass deine Hobbys nicht alltagstauglich sind.
Einige Beispiele:
Kreativität:
Wenn du zum Beispiel leidenschaftlich gerne japanische Manga liest und selbst zeichnest, wirst du vermutlich kaum Chancen haben, als Autor:in von einer eigenen Bestseller-Reihe zu leben. Du kannst dich aber für Berufe mit Büchern interessieren und in einem Verlag arbeiten, der unter anderem auch Manga vertreibt. Hier bietet sich der gezielte Studiengang Buchhandel/Verlagswirtschaft an, aber auch allgemeine Studiengänge wie Germanistik kommen in Frage. Lerne dazu noch Japanisch und arbeite so gezielt auf deine Nische hin.
Analytische Tüfftler
Spielst du vor allem Computerspiele, kannst du dich näher mit den vielen Berufen in der IT-Branche beschäftigen. Alleine im Bereich Gaming gibt es heute zahlreiche Ausbildungsberufe vom Game Developer bis zum Game Designer. Ist dein Interesse am Hintergrundwissen erst einmal geweckt, kommen auch ganz normale Studiengänge in der Informatik in Frage – und vielfältige Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Naturwissenschaften
Beschäftigst du dich intensiv mit Fragen rund um den Klimawandel und den Naturschutz, kannst du diese Kräfte positiv nutzen, indem du dich für einen Beruf entscheidest, in dem du aktiv zur Nachhaltigkeit beiträgst. Ob Umweltschutztechniker:in, Gartenbauer:in oder Biologielaborant:in, die Möglichkeiten sind vielfältig, dich beruflich für eine bessere Welt zu engagieren.
Diese Fragen zur Berufswahl solltest du dir stellen
Hast du deine Auswahl auf einige Berufsfelder eingeschränkt, solltest du dich näher über die Berufe und den Arbeitsalltag informieren.
- Welche Arbeitszeiten kommen auf mich zu (Schichten, Wochenenddienste usw)?
- In welchen Städten gibt es die meisten Jobs in diesem Berufsfeld?
- Welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten hat man?
- Wie gut werden Jobs in dieser Branche bezahlt?
- Wie viel Abwechslung bietet der Job?
- Welche Arbeitszeiten kommen auf mich zu (z.B. Schichtdienst)?
- Welche Aufstiegs-/Fortbildungschancen gibt es?
- In welchen Städten gibt es die meisten Jobs in diesem Berufsfeld?
Lebst du zum Beispiel in Dortmund, kannst du dich über den aktuellen Fachkräftemangel in Dortmund informieren und sehen, wo besonders viele Arbeitskräfte gesucht werden. Musst du dann die Entscheidung zwischen einem Beruf, in dem händeringend Mitarbeiter:innen gesucht werden, und einem Beruf, in dem in den letzten Jahren immer mehr Stellen abgebaut wurden, fällen, dürfte dir diese Entscheidung leicht fallen.
Du kennst den alten Spruch: Geld alleine macht nicht glücklich… doch es beruhigt ungemein. Manche Berufsfelder werden sehr gut bezahlt, andere eher nicht. Auch dies solltest du realistisch reflektieren. Ist es dir wichtiger, dass dich zum Beispiel ein Beruf mit Kindern glücklich macht, auch wenn du nicht so viel verdienst, oder ist dir ein prall gefülltes Konto zur Erfüllung deiner Wünsche am Ende mehr wert?
Mut zum Risiko als Selbständiger oder lieber angestellt?
Stell dir auch die Frage, ob du Mut zum Risiko hast und es Menschen in deinem Umfeld gibt, die dich finanziell unterstützen könnten. Ein Beispiel: Die Gastronomiebranche ist traditionell sehr schlecht bezahlt. Arbeitest du nach der Ausbildung als Koch oder Köchin in Restaurants oder Großküchen, kann sich nach einigen Jahren schnell Frust einschleichen. Das muss aber nicht sein. Mit Mut zum Risiko wagst du schneller den Sprung in die Selbständigkeit und eröffnest dein eigenes Restaurant. Im Idealfall etablierst du dich als unverzichtbarer Bestandteil in deinem Stadtviertel oder deiner Kleinstadt, begeisterst deine Gäste regelmäßig mit neuen Köstlichkeiten und freust dich täglich aufs Neue auf den direkten Kontakt mit Menschen. Genauso gut könntest du jedoch scheitern. Kannst du mit Rückschlägen umgehen, aufstehen und wieder von vorne anfangen oder legst du Wert auf Stabilität und Sicherheit?
Augen auf bei der Berufswahl: Blicke auch in die Zukunft
Frag dich auch, welche Berufe in Zukunft gefragt sein werden und für welche immer weniger Bedarf besteht. Stichwort Automobilindustrie: Klassische KFZ-Mechaniker, die handwerkliche Reparaturen vornehmen, werden in Zukunft vermutlich immer weniger gefragt sein. Verbindest du dein Interesse an Autos jedoch mit zukunftsträchtigen Themen wie Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit, kannst du an vorderster Front mit dabei sein, wenn es darum geht, das abgasarme autonome Fahren der Zukunft zu entwickeln.
Stellenangebote durchstöbern und Inspiration finden
Grundsätzlich gilt: Es gibt innerhalb der einzelnen Berufsfelder hunderte verschiedene Berufe – weit mehr als du dir vermutlich vorstellen kannst. Ein guter Anfangspunkt, um einen Überblick über den Arbeitsmarkt zu bekommen, sind die aktuellen Stellenangebote bei RUHR24JOBS. Hier siehst du nicht nur Inserate für die unterschiedlichsten Stellen, sondern auch gleich, wo die Nachfrage besonders hoch ist und welche Voraussetzungen erwartet werden. Stöbere gleich einmal herum!