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Ich bin kein Teamplayer – was soll ich tun?

Im Berufsleben wird Teamfähigkeit heute groß geschrieben und häufig schon in Stellenanzeigen als Voraussetzung genannt. Doch nicht jedem ist diese Teamfähigkeit in die Wiege gelegt. Hier erklären wir dir, welche Optionen du hast, wenn du kein Teamplayer bist.  

Teamplayer: Was heißt das eigentlich? 

Klären wir zunächst einen Irrtum auf: Teamfähigkeit wird häufig mit Extrovertiertheit gleichgesetzt. Der Grund liegt auf der Hand: Extrovertierte Menschen umgeben sich gerne mit anderen Menschen und lieben die Geselligkeit. Sie laufen in Meetings und bei After-Work-Events zu Hochform auf und haben immer eine witzige Geschichte für die Runde in petto. 

Allerdings: Dies macht sie noch lange nicht zu Teamplayern. Ein extrovertierter Mensch mag sich selbst gerne zuhören, doch er hört nicht unbedingt gerne den anderen Teammitgliedern zu. Sein Beitrag zu einem Projekt besteht möglicherweise aus langen Telefongesprächen, während andere die eigentliche Arbeit erledigen.  

Darum: Bist du ein introvertierter Mensch, der am liebsten allein ist und sich von zu viel Kontakt gestresst fühlt, kannst du trotzdem ein guter Teamplayer sein. Deine Stärke liegt dann zum Beispiel im stillen Zuhören bei Meetings. Während die anderen hitzig diskutieren, überlegst du dir für dich eine ganz andere Lösung, die nachher alle überrascht. Du hast dich beim Brainstorming nicht mit den anderen um die Tafel voller Ideen gedrängt, doch dafür bringst du die Notizen nachher in eine gut lesbare übersichtliche Form.  

RUHR24JOBS Tipp
Hier haben wir einige Berufe für introvertierte Menschen zusammengestellt, die deinem Naturell besonders gut entsprechen.

Warum nicht jeder ein Teamplayer sein muss  

Nur etwa die Hälfte der Arbeitnehmenden fühlen sich von Teamarbeit stärker motiviert. Fast genauso viele sagen, dass sie sich davon motiviert fühlen, allein zu arbeiten. Dabei ist eine introvertierte Natur nur einer von mehreren Gründen. Für andere ist es ihre größte Motivation, ihr „eigenes Ding“ machen zu wollen, bei dem ihnen niemand reinredet.  

Menschen, die lieber für sich allein arbeiten – ganz gleich, ob introvertiert oder nicht – bringen viele positive Eigenschaften mit zur Arbeit: 

  • Sie arbeiten sorgfältig und gründlich, weil sie wissen, dass sie die Alleinverantwortung tragen. 
  • Sie können ungewöhnliche, mutige und oft sehr gute Ideen einbringen, die dann durchaus in einem Team durch Bedenken zerredet werden könnten.  
  • Da sie selbst das Tempo bestimmen und nicht gedrängt werden, nehmen sie sich oft Zeit für tiefgründige Recherchen, wovon ihre Projekte profitieren. 
  • Sie arbeiten konzentriert für sich selbst, und lassen sich nicht durch Diskussionen oder gar Streitigkeiten ablenken. 

Letztendlich liegt es an den Führungskräften zu erkennen, dass beide Typen – Teamplayer und Einzelkämpfer – Vorteile (und Nachteile) haben und die jeweiligen Mitarbeitenden mit passenden Aufgaben zu betrauen. 

Was sollte ich tun, wenn ich kein Teamplayer bin?

Es ist eine Gradwanderung zwischen deinen eigenen Bedürfnissen und den Wünschen des Unternehmens. Vielleicht kannst du mit dem Vorgesetzten einige Tage Homeoffice pro Woche vereinbaren. Damit schließt du einen Kompromiss: An einigen Tagen bringst du dich in Meetings ein, an anderen kannst du für dich allein tüfteln.  

Ist dies nicht möglich, solltest du offen kommunizieren, dass du dich in Meetings nicht wohlfühlst und am liebsten von Lärm und Unruhe abgeschottet in einem kleinen Einzelbüro oder ein einer möglichst ruhigen Ecke im Großraumbüro arbeitest. Versuche hier, Kompromisse zu schließen: Bei den wichtigsten Meetings bist du dabei, bei anderen reicht es, wenn dir ein anderer Teilnehmer nachher das Protokoll per E-Mail schickt. 

Wirst du für ein Projekt einem neuen Team zugeteilt, kannst du auch hier offen kommunizieren. Bitte um Aufgaben, die du innerhalb des Teamprojektes allein erledigen kannst, zum Beispiel Recherche oder die Zwischenberichte für den Chef optisch attraktiv und leicht verständlich aufzubereiten. Womöglich sind die anderen Teammitglieder froh, wenn du dich freiwillig durch endlose Statistiken oder Auswertungen wühlst.  

Jobs finden, bei denen du allein arbeitest 

Schon bei der ersten Berufswahl solltest du wissen, wo deine Stärken und Schwächen liegen und dich daran orientieren. Weißt du schon aus der Schule, dass Teamfähigkeit nicht zu deinen Stärken gehört, kannst du gezielt in Berufe einsteigen, für die du kein Teamplayer sein musst. Einige Beispiele: 

  • LKW- Fahrer oder Lokführer:in 
  • Software-Entwickler:in 
  • Tierpfleger:in 
  • Gärtner:in 
  • Laborassistent:in 

Bei diesen arbeitest du vor allem allein und hast nur wenig Kontakt zu den Kollegen. Auch in Berufen, bei denen du zu ungewöhnlichen Zeiten arbeitest, bist du häufig allein, zum Beispiel in der Security als Nachtwächter:in oder an der Pforte eines Firmengeländes. 

Schau dir einmal unsere aktuellen Stellenangebote für Jobs an:  

Coaching für mehr Teamfähigkeit 

Vielleicht liebst du deinen Job in der kommunikativen Marketing-Abteilung oder in der Herstellung auch, und wünschst dir, dich besser in das Team einfügen zu können. Dann kann dir ein privates Coaching helfen. Einige Dinge, die du dabei lernst: 

  • Offener kommunizieren und häufiger andere um Rat bitten. 
  • Konstruktive Kritik annehmen und an den Kritikpunkten arbeiten. 
  • Beim Streit zwischen anderen vermittelnd auftreten. 
  • Meetings oder einen privaten Umtrunk organisieren. 
  • Ehrlich eigene Interaktionen analysieren und aus Fehlern lernen. 

Auch hier gilt wieder: Du musst keine Stimmungskanone sein, um ein Teamplayer zu sein. Du kannst aber zum Beispiel vorschlagen, das Erreichen eines Meilensteins im Projekt mit einem gemeinsamen Frühstück beim nächsten Meeting zu feiern und bietest gleich an, die Organisation zu übernehmen.  

Letzte Ausfahrt: Jobwechsel  

Manchmal stellst du dir die Frage „Ich bin kein Teamplayer – was mache ich nur?“ aus einer fehlerhaften Annahme heraus. Du bist ein Teamplayer – aber im falschen Team. Vielleicht bist du die Jüngste in einem Marketing-Team und hast tolle Ideen für Social-Media-Aktionen bei TikTok und Instagram, doch die älteren Kolleg:innen halten davon nichts und setzen auf eine Printkampagne. Fühlst du dich immer wieder zurückgewiesen, liegt es nicht an dir, sondern am Altersunterschied und an unterschiedlichen Prioritäten.  

Manchmal stimmt auch die private Chemie nicht. Vielleicht haben deine Kollegen in der Produktion kaum ein anderes Thema als ihre Fußballvereine und ziehen sich ständig mit der Dauerrivalität zwischen Dortmund und Schalke aufziehen, während du mit Fußball so gar nichts anfangen kannst.  

Vielleicht besteht in diesen Fällen die Chance, in ein anderes Team zu wechseln, in dem du dich wohler fühlst und dann auch stärker einbringst. Falls nicht, bleibt dir noch der Jobwechsel – entweder in eine Position, die weniger Teamarbeit verlangt, oder in der du zumindest die Hoffnung hast, dich in deinem neuen Team wohlzufühlen.  

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