Es gibt viele Gründe, warum ein Vollzeitjob gerade nicht für dich in Frage kommt. Vielleicht willst du in Teilzeit arbeiten, damit du dich nachmittags um die Kinder kümmern kannst oder weil du eine pflegebedürftige Person betreust. Vielleicht willst du einfach mehr Zeit für dich selbst haben oder es nach einer längeren Pause ohne Arbeit erst mal langsam angehen lassen.
Auf dem Arbeitsmarkt stehen verschiedene Formen von Teilzeitarbeit zur Auswahl. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Minijob und Teilzeit, und ab wie vielen Stunden gilt ein Job als Vollzeitstelle? Hier klären wir die wichtigsten Fragen zum Unterschied zwischen Minijobs Teilzeitarbeit.
Was ist ein Teilzeit-Job?
Als Teilzeitstelle gelten alle Stellen, in denen weniger als die übliche Vollzeit gearbeitet wird. Soll heißen: Wenn Vollzeitarbeit in einem Unternehmen 40 Stunden pro Woche bedeutet, arbeitest du mit nur 35 Stunden pro Woche schon in Teilzeit.
Was ist ein Mini-Job?
Ein sogenannter Minijob ist ebenfalls eine Teilzeitstelle, aber nicht alle Teilzeitstellen sind Minijobs. Die offizielle Bezeichnung lautet Geringfügige Beschäftigung. Dies kann sich auf den Monatsverdienst oder die monatliche Arbeitszeit beziehen. Der größte Unterschied zwischen Minijobs und Teilzeitstellen sind die pauschalen Abgaben, die der Arbeitgeber zahlt. Bei der normalen Teilzeitstelle werden die Abgaben genau wie bei der Vollzeitstelle individuell berechnet.
Kann ich mehrere Minijobs oder Teilzeitstellen gleichzeitig haben?
Ja. Beides ist ausdrücklich möglich. Allerdings darfst du pro Tag nicht mehr als acht Stunden arbeiten – das schreibt das Gesetz vor. Ausnahmen (bis maximal zehn Stunden pro Tag) sind nur für kurze Zeit (maximal ein halbes Jahr) möglich.
Ein Beispiel dafür, was geht: Du arbeitest morgens drei Stunden als Social-Media-Manager:in in einem Start-Up. An drei Abenden pro Woche kellnerst du vier Stunden in einem Restaurant. An den Wochenenden arbeitest du regelmäßig in der Gastronomie eines Fußballstadions. Dies sind nochmal sechs Stunden. An keinem Tag der Woche überschreitest du die tägliche Arbeitszeit von acht Stunden.
Du arbeitest sechs Stunden (plus Mittagspause) als Social-Media-Manager:in, gehst nachmittags kurz nach Hause und anschließend zu deinem Minijob im Restaurant. Du würdest zehn Stunden arbeiten. Du willst den Kellnerjob aber wieder aufgeben, sobald du genug Geld für deine sechsmonatige Reise durch Australien verdient hast. Überschreitest du sechs Monate nicht, ist es kein Problem.
Was vielleicht geht
Dauerhaft beide Minijobs oder Teilzeitstellen machen. Dies wäre auch gar nicht gesund für dich, denn der Körper braucht Erholung.
Was nicht geht
Ab wie viel Stunden bin ich krankenversichert?
Auf die Stundenzahl kommt es nicht an, sondern auf den Lohn: Damit du krankenversichert bist, musst du mindestens 520 Euro pro Monat in einem Minijob oder in einer Teilzeitstelle verdienen. Als hervorragender IT-Spezialist:in oder Consultant:in kannst du möglicherweise mit nur zwei Arbeitsstunden pro Woche auf diese Summe kommen. Verdienst du in einer Teilzeitstelle den aktuellen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde, musst du pro Woche schon mindestens 11 Stunden arbeiten.
Wie viel Wochenstunden kommen für mich in Frage?
Bist du nicht sicher, ob du Vollzeit, Teilzeit oder im Minijob arbeiten willst? Hier haben wir die Vor- und Nachteile in einer übersichtlichen Tabelle festgehalten:
| Vorteile | Nachteile |
Vollzeit | Hohes Einkommen Bessere Karrierechancen Volle Urlaubstage Weitere Firmenleistungen | Der größte Teil des Tages geht für die Arbeit drauf. |
Teilzeit | Mehr Flexibilität bei der Arbeitszeiteinteilung Mehr Freizeit | Geringeres Einkommen Geringere Anzahl an Urlaubstagen |
Minijob | Guter Nebenverdienst Mehrere Minijobs gleichzeitig möglich Keine Abgaben | Geringes Einkommen Geringe Rentenbeiträge Kein Krankengeld |
Letztendlich musst du für dich entscheiden, was dir wichtiger ist. Mit einer regulären Teilzeitstelle bist du noch immer an ein bestimmtes Unternehmen gebunden und musst täglich dort hingehen. Minijobs erlauben dir viel Flexibilität und du kannst mehrere Stellen parallel annehmen. Dies ist vor allem interessant bei eher exotischen Arbeitsaufgaben.
Bist du zum Beispiel künstlerisch im Ruhrgebiet tätig, kannst du an einigen Tagen pro Woche tagsüber in einem Minijob in Dortmund in einer Galerie oder einer Kunstschule arbeiten und an manchen Abenden für einen Minijob nach Essen fahren, um dort in einem Theater zu arbeiten.