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So gelingt der Wiedereinstieg nach langer Krankheit  

Ein schwerer Verkehrsunfall oder eine Erkrankung können Menschen über viele Monate aus der Bahn werfen. Zur eigentlichen Zeit im Krankenhaus kommen oft noch monatelange Reha-Maßnahmen und irgendwann steht die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für den Wiedereinstieg ins Berufsleben im Raum. Je länger die Abwesenheit dauerte, umso schwerer kann dieser Schritt fallen. Doch du wirst dabei nicht allein gelassen. Hier liest du, welche Hilfen du bekommst und was du sonst noch beachten solltest.  

Zurück in den Beruf: Der Einstieg in den Wiedereinstieg

Erste Ansprechpartnennen und -partner für den Wiedereinstieg in den Beruf nach langer Krankheit sind die Ärztinnen und Ärzte, die dich während der Erkrankung oder der Genesung nach einem Unfall betreut haben. Sie können am besten beurteilen, wann du wieder belastbar genug bist.  

Dies gilt vor allem für Berufsbilder mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten oder anderen sensorischen Herausforderungen bei denen du dich erst langsam wieder eingewöhnen musst, zum Beispiel das Steuern schwerer Maschinen.  

In der Regel wird dazu eine ärztliche Bescheinigung der teilweisen Arbeitsmöglichkeit ausgestellt. Diese stellt gemeinsam mit der Einverständniserklärung des Arbeitnehmers und Arbeitgebers den ersten Schritt der stufenweisen Wiedereingliederung ins Arbeitsleben dar.  

Wiedereinstieg nach dem Hamburger Modell  

Die stufenweise Wiedereingliederung ist auch als Hamburger Modell bekannt und steht allen Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung offen. Der Arbeitnehmer bezieht in dieser Phase weiterhin Krankengeld und Übergangsgeld, sodass dem Arbeitgeber keine Kosten entstehen. Für den rückkehrenden Arbeitnehmer wird ein Stufenplan erstellt, der folgende Punkte umfasst: 

  • Beginn und Ende der Wiedereingliederung 
  • Art und Dauer jeder Stufe 
  • Wochenstunden und Aufgaben in jeder Stufe 
  • Unzumutbare Belastungen  
  • Rücktrittsrechte und -gründe 
  • Voraussichtlicher Zeitpunkt der vollen Arbeitsfähigkeit 

Ein solcher Plan könnte vorsehen, dass du in den ersten beiden Wochen vielleicht nur zehn Stunden arbeitest, in den folgenden zwei Wochen dann zwanzig Stunden, usw.  Außerdem wird festgelegt, welche Aufgaben für dich noch nicht in Frage kommen.  

Das betriebliche Eingliederungsmanagement

Bei einer Erkrankung, die länger als sechs Wochen (bzw. 42 Kalendertage) dauert, sind Unternehmen seit 2004 gesetzlich verpflichtet, ein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) anzubieten. Die stufenweise Eingliederung kann Teil des BEM sein. Wie der Wiedereinstieg in den Beruf konkret aussieht, wird in einem ausführlichen Gespräch geklärt. Darin werden die bereits genannten Punkte des Hamburger Modells festgelegt und weitere Maßnahmen besprochen, zum Beispiel:  

  • Umgestaltung des Arbeitsplatzes 
  • Bessere technische Ausstattung am Arbeitplatz 
  • Änderung der Arbeitsaufgaben 
  • Reduzierung der Arbeitsbelastung 

Dabei solltest du unbedingt auf deine Bedürfnisse Rücksicht nehmen und nichts versprechen, was du nicht halten kannst. Mutest du dir am Anfang zu viel zu, riskierst du eine langsamere Heilung oder sogar einen Rückfall und fällst dann wieder längere Zeit aus.  

Burnout & Co: an den Ursachen arbeiten 

Die Zahl der psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Burnout ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Warst du aufgrund einer solchen Erkrankung längere Zeit krankgeschrieben, ist es besonders wichtig, dass du mit dem Arbeitgeber über die Ursachen sprichst, wenn diese in der Firma begründet liegen. Wurdest du zum Beispiel von Kolleg:innen gezielt gemobbt, solltest du nicht mehr mit diesen zusammenarbeiten müssen. Bitte um Versetzung an einen anderen Arbeitsplatz. Haben dich die Belastung und der Termindruck im Außendienst krank gemacht, bitte um einen stärker entzerrten Terminkalender, der Fahrtzeiten besser berücksichtigt. 

Berufswechsel statt Wiedereinstieg nach langer Krankheit?  

Es gibt viele Gründe, warum du nach langer Krankheit vielleicht gar keinen Wiedereinstieg in den alten Beruf versuchen willst. Vielleicht denkst du dir, das Leben ist viel zu kurz und du möchtest als Quereinsteiger:in in eine Branche wechseln, die dich seit langem reizt oder dich mit einem Herzensprojekt selbstständig machen.  

Leidest du nach der Krankheit oder dem Unfall an langfristigen Folgen, kann eine geförderte Umschulung in einem Berufsförderungswerk eine Lösung sein. Diese sind vor allem auf Menschen ausgerichtet, die körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten nicht mehr wahrnehmen können, und nun zum Beispiel auf Bürojobs im kaufmännischen Bereich oder auf IT-Jobs umschulen. Hier erhältst du weitere Informationen zu den Berufsförderungswerken 

Reduzierte Arbeitszeit im gleichen Beruf 

Willst du eigentlich gerne in deiner Branche bleiben, dich aber weniger belasten als früher, kannst du überlegen, ob eine Teilzeitstelle oder ein Minijob für dich die bessere Wahl sind. Bei RUHR24JOBS findest du immer ein großes Angebot an Teilzeitstellen und Minijobs in verschiedenen Branchen im Ruhrgebiet. Schau gleich einmal nach:  

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