RUHR24JOBS

First targetable element
RUHR24JOBS
Search
Zum Inhalt springen

Kündigung in der Probezeit: Was ist erlaubt?

Endlich hast du den ersehnten Job ergattert, doch dann stellst du fest, dass die Chemie zwischen dir und der Firma nicht stimmt. Doch wie sieht es mit einer Kündigung in der Probezeit aus? Musst du eine Kündigungsfrist in der Probezeit beachten, wenn du schnell wieder weg willst, oder nicht? Hier erfährst du, wie du damit umgehst, dass sich die Unterschrift unter dem Arbeitsvertrag als Fehler herausstellte – und was du tun musst, wenn du in der Probezeit kündigen willst.

14 Tage Frist: Die Kündigung in der Probezeit

Die sogenannte Probezeit ist dazu gedacht, dass sich Arbeitgeber und neue Arbeitnehmer gegenseitig beschnuppern können. Dabei spielt es keine Rolle, ob du einen unbefristeten oder befristeten Arbeitsvertrag unterschrieben hast. Der Arbeitgeber möchte sehen, ob du hältst, was er sich von dir verspricht. Und du kannst sehen, ob du dich in deinem Arbeitsumfeld wohlfühlst und die Aufgaben deinen Erwartungen und deinem Können entsprechen.

Die Probezeit kann unterschiedlich lange dauern, darf aber sechs Monate nicht überschreiten. Dazu wird in §622 Abs. 3 des BGB eine verkürzte Kündigungsfrist für die Probezeit gesetzlich geregelt. Diese beträgt 14 Tage. Außerdem muss eine Kündigung in der Probezeit nicht begründet werden. 

Wie muss eine Kündigung in der Probezeit aussehen?

Willst du in der Probezeit kündigen, weil du dich am neuen Arbeitsplatz einfach nicht wohlfühlst, oder dich von den Aufgaben über-  oder unterfordert fühlst, kannst du eine schriftliche Kündigung aufsetzen. Für diese gelten die gleichen Kriterien wie für ein normales Kündigungsschreiben:

 

  • Du beginnst mit deiner Anschrift und der Anschrift der Firma.
  • Achte auf das aktuelle Datum, damit die Kündigung wirksam ist.
  • Als Betreff schreibst du „Kündigung von XY zum…“ oder etwas ähnliches.
  • In großen Unternehmen solltest du Abteilung und evtl. Personalnummer angeben.
  • Beim Fließtext reichen einige wenige Zeilen zur Kündigung.
  • Gib hier an, zu welchem Datum du kündigen willst.
  • Ganz wichtig: Beende das Schreiben mit einer handschriftlichen Unterschrift.

 

Ein Tipp: Denk an den alten Spruch, dass man sich im Leben immer zweimal sieht. Auch wenn du dich im Unternehmen sehr unwohl gefühlt hast, solltest du bei einer Kündigung in der Probezeit mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Formuliere das Kündigungsschreiben neutral und höflich. Bedanke dich ruhig für die lehrreiche Zeit oder den freundlichen Empfang.

Wie zählen 14 Tage Kündigungsfrist in der Probezeit?

Es ist wichtig, dass dein Kündigungsschreiben die Probezeit abdeckt, die Kündigung also spätestens 14 Tage vor dem Übergang in das normale Arbeitsverhältnis erfolgt. Kündigst du erst in der letzten Woche der Probezeit, gilt bereits die normale Kündigungsfrist des Arbeitsvertrags. Diese beträgt meist vier Wochen.

 

Die arbeitsfreien Tage des Wochenendes werden bei den 14 Tagen mitgezählt. Ein Beispiel: Deine Probezeit endet am 1. Mai. Dann muss das Kündigungsschreiben am 16.April beim Arbeitgeber eingehen. Am besten überreichst du es persönlich in der Personalabteilung, um sicherzustellen, dass es pünktlich ankommt. Natürlich kann die Kündigung in der Probezeit auch schon früher erfolgen. Übergibst du das Schreiben am 1. April, ist der 15. April dein letzter Arbeitstag.

Die Kündigung in der Probezeit durch den Arbeitgeber

Natürlich kann es auch umgekehrt geschehen: Der Arbeitgeber ist nicht zufrieden mit dir und will dir schon in der Probezeit kündigen. Hast du es nicht kommen sehen, kann dies ein ordentlicher Schock sein. Allerdings solltest du nun nicht in Schockstarre verfallen oder dich gar für die restlichen zwei Wochen krank melden. Suche das klärende Gespräch mit dem Vorgesetzten und finde heraus, warum er oder sie mit dir unzufrieden war.  Daraus kannst du vielleicht Erkenntnisse für den nächsten Job mitnehmen.

 

Übrigens ist eine Kündigung in der Probezeit (anders als im regulären Arbeitsverhältnis) auch wegen Krankheit möglich. Meldest du dich nach einer Woche Arbeitszeit zwei Wochen lang krank, kann der Arbeitgeber dir im Rahmen der zweiwöchigen Kündigungsfrist in der Probezeit kündigen, weil er annimmt, dass du dich häufiger krankmeldest und nicht belastbar bist.

Wann ist eine Kündigung in der Probezeit unwirksam?

Es kann durchaus sein, dass eine Kündigung unwirksam ist, zum Beispiel wenn sie gegen das Diskriminierungsverbot verstößt oder auf willkürlichen und sachfremden Motiven beruht. Auch Formfehler können dazu führen, dass eine Kündigung in der Probezeit unwirksam ist. Fühlst du dich bei der Firma wohl, kann es sich lohnen, das Kündigungsschreiben von einem Anwalt für Arbeitsrecht prüfen zu lassen. Allerdings ist die Frage, ob du dich wirklich in einem Unternehmen wohl fühlen wirst, das dich schon frühzeitig loswerden wollte. Du kannst dir durch eine unwirksame Kündigung jedoch mehr Zeit für eine neue Stellensuche erkaufen und neue Bewerbungen schreiben.

Kann man in der Probezeit von heute auf morgen gekündigt werden?

Natürlich ist auch eine fristlose Kündigung in der Probezeit möglich, solange diese gut begründet wird. Der Grund muss so schwerwiegend sein, dass dem Arbeitgeber eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht mehr zumutbar sein. Dazu gehören zum Beispiel grobe Pflichtverletzungen, Betrug bei der Arbeitszeit oder Diebstahl.

Kopf hoch und weiter: Kündigung als Chance sehen

Sicher ist eine Kündigung in der Probezeit nicht erfreulich, auch wenn du sie selbst ausgesprochen hast. Schließlich gehen enttäuschte Hoffnungen mit ihr einher. Betrachte sie jedoch positiv: Du hast den Mut gehabt, diesen Schritt zu gehen statt dich in einem unpassenden Arbeitsverhältnis unglücklich zu machen. Vielleicht hat dir auch der Arbeitgeber einen Gefallen getan, weil er viel früher als du erkannt hast, dass die Chemie nicht stimmte. Betrachte die frühe Kündigung in der Probezeit als Chance, einen Job zu finden, der viel zu besser zu dir, deinen Fähigkeiten und deiner Persönlichkeit passt und in dem du wirklich Erfüllung findest. Die Suche beginnt gleich hier: RUHR24JOBS

Inhaltsverzeichnis

Teilen:

Entdecke hier die begehrtesten Jobs!

Beitrag teilen: