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Krankgeschrieben: Was ist erlaubt?

Vielleicht hast du dir bei Freunden einen Virus eingefangen, vielleicht hat dich spontan ein Hexenschuss ereilt oder du bist unglücklich gestürzt und hast dir eine Gehirnerschütterung zugezogen. Nun hat dich der Arzt krankgeschrieben, damit du dich in Ruhe erholen kannst. Doch nur auf der Couch liegen, macht dich innerhalb kurzer Zeit unruhig und nervös. Da stellst du dir vielleicht die Frage, was du eigentlich tun darfst, wenn du krankgeschrieben bist. Hier beantworten wir dir einige wichtige Fragen.

Was bedeutet krankgeschrieben eigentlich?

Wenn ein Arbeitnehmer krankgeschrieben wurde, bedeutet dies, dass ihm ein Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt hat. Früher war dies der gelbe Zettel, heute ist es eine elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, kurz eAU. Diese bedeutet jedoch nicht automatisch, dass du das Bett hüten musst, denn „arbeitsunfähig“ ist nicht das gleiche wie krank.

So bist du bei einer Erkrankung vermutlich zu unkonzentriert und schlapp, um den ganzen Tag zu arbeiten, doch die Energie reicht, um dich im Supermarkt mit Lebensmitteln und in der Apotheke mit Medikamenten zu versorgen. Starke Rückenschmerzen verhindern, dass du den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen oder schwere Geräte in der Fabrik bedienen kannst, doch sanfte Bewegung wie ein Spaziergang fördern die Linderung der Schmerzen.

Krankgeschrieben: Was darf man?

Grundsätzlich gilt also: Alles, was die Genesung fördert, ist während der Krankschreibung erlaubt. Dies umfasst:

 

  • Einkäufe erledigen
  • Spaziergänge
  • Sanfter Sport
  • Freund:innen treffen
  • Ins Kino/Theater gehen

 

Dabei musst du natürlich mit Augenmaß agieren. Der Einkauf von Lebensmitteln ist völlig in Ordnung, doch wenn du bei einem mehrstündigen Shoppingbummel in der City gesichtet wirst, während du krankgeschrieben bist, kann das Fragen aufwerfen.

Was darf ich nicht tun, wenn ich krankgeschrieben bin?

Umgekehrt gilt: Alles, was die Genesung verzögert, ist während der Krankschreibung verboten. Bist du durch eine Erkrankung geschwächt, solltest du nicht abends auf Kneipentour gehen oder ein großes Konzert besuchen. Indem du nicht ausreichenden Schlaf bekommst und Alkohol trinkst, strapazierst du deinen Körper zusätzlich. Bist du aufgrund einer körperlichen Verletzung krankgeschrieben, darfst du nicht ohne weiteres deinen üblichen Sportarten nachgehen, wenn diese die Heilung verzögern.

 

Im schlimmsten Fall kann die fristlose Kündigung erfolgen, wenn der Arbeitgeber mitbekommt, dass du dich genesungswidrig verhalten hast.

Muss ich arbeiten trotz Krankschreibung?

Auf keinen Fall darf dich der Chef zur Arbeit zwingen, auch nicht im Homeoffice. Du kannst jedoch freiwillig wieder früher zur Arbeit gehen, wenn du dich fit fühlst. Die Krankschreibung ist kein Arbeitsverbot und du brauchst dich auch nicht gesundschreiben lassen. Allerdings solltest du einiges beachten, wenn du krankgeschrieben arbeiten gehen willst:

 

  • Geh nicht ins Büro, wenn du eine ansteckende Krankheit hast. Auch wenn du dich schon wieder fit fühlst, kannst du womöglich andere anstecken. Warte, bis du völlig auskuriert bist oder arbeite im Homeoffice.
  • Bei körperlichen Verletzungen wie Knochenbrüchen solltest du vorab mit dem Chef beratschlagen, was möglich ist. So kannst du mit einem gebrochenen Arm an Meetings teilnehmen oder telefonische Kundengespräche führen, aber eher nicht längere Zeit am Computer sitzen und tippen.

 

Übrigens hat der Chef das Recht, dich wieder nach Hause zu schicken, wenn du zu früh wieder am Arbeitsplatz auftauchst, obwohl du krankgeschrieben bist. Er muss nämlich seiner Fürsorgepflicht nachkommen und zum Beispiel sicher stellen, dass du keine Kolleg:innen und Kund:innen ansteckst.

Krankmeldung ohne Arztbesuch: Geht das?

Hier gilt zunächst einmal §5 des Entgeltfortzahlungsgesetzes: Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, hat der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung […] vorzulegen. Heißt also: Du kannst drei Tage zu Hause bleiben, ohne dass du vom Arzt krankgeschrieben werden musst. Meist reicht es, wenn du am ersten Tag kurz in der Personalabteilung anrufst und Bescheid sagst, dass du krank bist.

Aber Vorsicht: Oft ist im Arbeitsvertrag etwas anderes festgelegt. Manche Arbeitgeber verlangen durchaus schon am ersten oder zweiten Tag eine eAU vom Arzt. Schau also erst einmal nach, wie es in deiner Firma geregelt ist, wenn du dich erstmals krankmelden musst.

 

Seit Dezember 2023 ist obendrein die telefonische Krankschreibung wieder erlaubt, die erstmals zu Corona-Zeiten eingeführt wurde. Leidest du an einer infektiösen Atemwegserkrankung, brauchst du dich nicht mehr in die Arztpraxis schleppen. Du rufst deinen Arzt an, der dich telefonisch bis zu fünf Kalendertage krankschreiben kann. Dies ist jedoch nur möglich, wenn du in der Praxis bereits bekannt bist.

Weitere Fragen zur Krankschreibung

Wie lange muss ich bei einer Erkältung zu Hause bleiben?

Du solltest nicht mehr infektiös sein, damit du keine anderen Menschen als Virenschleuder gefährdest. Solange du also noch hustest und/oder niest, solltest du zu Hause bleiben, auch wenn du dich ansonsten schon recht fit fühlst. Reichen die drei Tage ohne eAU nicht, solltest du dich telefonisch vom Arzt krankschreiben lassen oder in der Praxis vorbeischauen.

Vor und nach dem Urlaub krankgeschrieben: Was gilt?

Ausgerechnet vor dem Urlaub erwischt dich die Grippe oder du kommst mit einer Magen-Darm-Infektion aus dem Urlaub zurück: Dumm gelaufen.

 

Die gute Nachricht: Wenn du im Urlaub erkrankst, können diese Tage als krankgeschrieben gelten und nicht mehr als Urlaubstage. Verbringst du zum Beispiel im Urlaub drei Tage krank im Bett, bekommst du drei Urlaubstage zurück. Aber nur, wenn du am Urlaubsort einen Arzt aufsuchst, der dich entsprechend krankschreibt. Ohne Attest wird der Arbeitgeber die Krankentage nicht akzeptieren.

 

Du kannst diese „neuen“ Urlaubstage auch nicht einfach an den Urlaub dranhängen. Bist du wieder fit, musst du zur Arbeit gehen und kannst sie zu einem späteren Zeitpunkt nehmen. Geht es dir noch nicht gut, lässt du dich zu Hause von deinem regulären Hausarzt krankschreiben.

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