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Boreout: Wenn der Job mich permanent unterfordert  

Der Burnout, aufgrund dauerhafter Arbeitsüberlastung, ist weithin bekannt und entsprechend groß ist die Zahl der Therapieangebote und Behandlungsmöglichkeiten. Weniger bekannt, aber nicht weniger gefährlich ist das Boreout. Das tritt ein, wenn Langeweile buchstäblich krank macht. Mittlerweile wächst auch im Ruhrgebiet die Zahl der Ärzte, Therapeuten und Coaches, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. 

Was ist ein Boreout? 

Die Frage kann am besten damit beantwortet werden, was ein Boreout NICHT ist: Nämlich die häufig gewünschte Entschleunigung am Arbeitsplatz mit weniger Druck und Stress. Einige Tage im Leerlauf nach einem anstrengenden Projekt oder inmitten der Sommerferienflaute wissen die meisten Arbeitnehmer:innen zu schätzen. Nun hast du endlich mal Zeit, deine Mailbox aufzuräumen, uralte Dateien zu löschen und vielleicht sogar die längst verstorbenen Pflanzen auf der Fensterbank gegen neue auszutauschen. 

 

Dauert ein solcher Leerlauf jedoch länger an, beginnt er zu frustrieren. Du fühlst dich nicht wirklich gebraucht und kannst deine beruflichen Fähigkeiten nicht unter Beweis stellen, wenn du deine Arbeitsaufgabe innerhalb von ein-zwei Stunden erledigt hast. Ständig online zu surfen, durch deine Social-Media-Konten zu scrollen erfüllt dich auch nicht. Obendrein hast du das Gefühl, dass dir jeder deine Untätigkeit ansieht, egal, wie sehr du versuchst, beschäftigt zu wirken.  

 

Dieser Zustand der dauerhaften Unterforderung wird als Boreout bezeichnet, einem Kunstwort, das sich aus Boredom (Langeweile) und Burnout zusammensetzt. Studien beziffern den Anteil der Arbeitnehmer:innen, die sich deutlich unterfordert fühlen, auf bis zu 41 Prozent.  

Wie erkenne ich einen Boreout? 

Genau wie beim Burnout gibt es frühe Anzeichen für einen Boreout am Arbeitsplatz. Auf diese Alarmsignale solltest du achten: 

 

  • Konzentrationsschwierigkeiten 
  • Nachlässigkeit bei der Arbeit  
  • Antriebs- und Lustlosigkeit 
  • Gereiztheit  

 

Im weiteren Verlauf kommen häufig psychomatische körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Migräne hinzu – dann fühlt es sich fast wie eine Erleichterung an, wenn du dich einen Tag krankmelden kannst. 

 

Möglicherweise bemerken deine Kolleg:innen auch Veränderungen in deinem Verhalten. So neigen viele Menschen bei einem Boreout zu Zynismus, Sarkasmus und einer „ist doch alles egal“-Haltung. Diese vergrätzt wiederum andere, die sich gerade für ein neues Projekt engagieren oder einen Verkaufserfolg feiern. Sie ziehen sich zurück und so kommt zur Unterforderung bei der Arbeit die soziale Isolation am Arbeitsplatz.  

Ehrliche Reflektion kann Klarheit bringen 

Diese Fragen helfen dir dazu bei der Selbstanalyse: 

 

  • Lasse ich mir sehr viel Zeit bei meinen Aufgaben? 
  • Mache ich sehr häufig kleine Pausen (Kaffee holen, Toilettengänge, etc.)? 
  • Erledige ich regelmäßig private Dinge (z.B. Urlaubsreisen im Internet suchen)? 
  • Versuche ich nach außen beschäftigt zu wirken?  
  • Fühle ich mich abends erschöpft, obwohl ich nicht viel getan habe?  
  • Macht dich die Arbeit unglücklich oder sogar wütend? 

 

Wenn du eine oder mehrere dieser Fragen mit „ja“ beantwortet hast, ist ein Boreout wahrscheinlich.  

Was tun bei einem Boreout? 

Viele Menschen geben sich dem Boreout resigniert hin und machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Dies ist jedoch keine Dauerlösung, denn es führt lediglich in eine Spirale, die dich immer weiter nach unten zieht.  

 

Der erste Schritt zur Verbesserung ist ein offenes Gespräch mit dem Arbeitgeber. Vielleicht ist diesem gar nicht bewusst, dass du dich unterfordert fühlst und nach interessanteren Aufgaben sehnst. Gibt es aktuell keine anderen Tätigkeiten, die du ausführen könntest, lohnt es sich, über Fortbildungen und andere Weiterqualifizierungsmaßnahmen zu sprechen.  

 

Nimmt der Arbeitgeber deine Probleme nicht ernst, oder stellt sich möglicherweise heraus, dass du bewusst aufs Abstellgleis geschoben wurdest, weil die Firma auf deine Kündigung hofft, wird es Zeit, einen neuen Job zu suchen.

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