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Inklusion am Arbeitsplatz: Wie soll sie aussehen? 

Seit einigen Jahren wächst das Bewusstsein für die verstärkte Inklusion von Menschen mit besonderen Bedürfnissen am Arbeitsplatz. So sind die Arbeitgeber verstärkt dazu aufgerufen inklusive Arbeitsplätze zu schaffen, wo immer dies möglich ist. Auch gibt es immer mehr Experten, die sich mit der Inklusion als Beruf befassen.

Was bedeutet Inklusion? 

Über lange Zeit waren Menschen mit Behinderungen weitgehend vom normalen Berufsleben ausgeschlossen, beziehungsweise konnten vielfältige Tätigkeiten nicht ausüben. Bürogebäude und Fabriken waren nicht barrierefrei gestaltet, wodurch es Rollstuhlfahrer:innen unmöglich gemacht wurde, für diese Unternehmen zu arbeiten. Taube und hörbehinderte Menschen standen in einer Zeit, in der das Telefon die einzige externe Kommunikationsform war, ebenfalls vor unüberwindlichen Barrieren. Dies steht dem Gedanken der Chancengleichheit diametral gegenüber.  

Darum wurde in den vergangenen Jahrzehnten ein verstärktes Bewusstsein für die Bedeutung der Teilhabe am normalen Leben für Schwerbehinderte geschaffen. Als schwerbehindert gelten Menschen mit einer Behinderung von 50 Grad, die vom Versorgungsamt ermittelt wird. Dies sind längst nicht nur angeborene Behinderung: Ein plötzlicher Unfall oder ein Schlaganfall können auch kerngesunde Menschen treffen und ihnen ein Leben mit einer Schwerbehinderung aufzwingen. 

Einige Beispiele für Inklusion am Arbeitsplatz 

Die Inklusion am Arbeitsplatz wird von Rehabilitationsträgern wie der Agentur für Arbeit oder der Rentenversicherung finanziell gefördert. Dies umfasst einerseits die Kostenübernahme für Umbaumaßnahmen und andererseits Eingliederungszuschüsse. Alle Anlaufstellen im Ruhrgebiet sind auf der Website www.behinderung-und-arbeit.nrw der Landesregierung NRW zu finden. 

 

  • Rampen und breite Ein- und Durchgänge für Rollstuhlfahrer:innen, sowie bei Bedarf Umrüstung einer Toilette; 
  • Bereitstellung einer sogenannten Braille-Zelle, die die Texte am Computerbildschirm für Sehbehinderte und blinde Menschen in tastbare Braille-Schrift verwandelt; 
  • Schriftliche Kommunikation mit gehörlosen und hörbehinderten Kolleg:innen; 
  • Einsatz von Assistent:innen 

Weniger als die Hälfte der Firmen fördern Inklusion am Arbeitsplatz  

Mittlerweile hat sich bei der Inklusion am Arbeitsplatz vieles gebessert. Immer mehr Firmen gestalten barrierefreie Zugangsmöglichkeiten oder schaffen andere Möglichkeiten der Inklusion. Doch bis zur echten Chancengleichheit ist noch ein weiter Weg zu gehen. Dies belegen auch aktuelle Zahlen.  

Der Arbeitgeber verpflichtet Unternehmen ab 20 Personen eigentlich dazu, bei der Einstellung von Schwerbehinderten eine Mindestquote von fünf Prozent zu erfüllen. Bei einer Belegschaft von 50 Personen, sollten also drei Positionen von Schwerbehinderten ausgefüllt werden. Ansonsten muss für jeden nicht mit einer schwerbehinderten Person besetzten Arbeitsplatz eine monatliche Ausgleichsabgabe von bis zu 360 Euro im Monat gezahlt werden.  

Einer aktuellen Umfrage von Aktion Mensch zufolge, zahlen derzeit 60 Prozent der Firmen lieber diese Ausgleichsabgabe anstatt die Inklusion am Arbeitsplatz zu fördern. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) beschäftigt sogar keine einzige Person mit Schwerbehinderung.  

Inklusion als Beruf: Neue Jobs helfen 

Um die Inklusion am Arbeitsplatz weiter voranzutreiben, sind in den letzten Jahren neue Berufsbilder geschaffen worden. Liegt dir das Thema Inklusion aus einem bestimmten Grund am Herzen, könnte auch für dich etwas dabei sein. Da es sich teilweise um sehr neue Berufe handelt, sind hier auch Quereinsteiger:innen aus verwandten Berufen sehr gerne gesehen.  

 

Am weitesten verbreitet ist die Weiterbildung zur „Fachkraft für Inklusion“, die an zahlreichen Fachschulen und auch an Fernschulen angeboten wird. Fortbildungsangebote richten sich unter anderem an Berufstätige in sozialen, pädagogischen und erziehenden Berufen.  

Für Berufsanfänger bietet zum Beispiel die Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum bietet zum Beispiel im Ruhrgebiet den Studiengang „Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung“ als Master-Studium an.  

Schau dir einmal aktuelle Stellenangebote für Fachkräfte für Inklusion und ähnliche Berufe im Ruhrgebiet an: 

Die Arbeit als Inklusionsbeauftragte:r

Willst du nicht unbedingt die Inklusion zum Beruf machen, dich aber dennoch für mehr Inklusion am Arbeitsplatz einsetzen, kannst du dich als Inklusionsbeauftragte:r in deiner Firma nominieren lassen. Zur Ernennung eines solchen sind Firmen eigentlich sogar verpflichtet, auch wenn es viele nicht tun. Inklusionsbeauftragte nehmen die Rechte der schwerbehinderten Mitarbeitenden wahr und achten darauf der Arbeitgeber seine Pflicht erfüllt. Hier kannst du dir den vollständigen Ratgeber der Integrationsämter herunterladen. 

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