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Erste Berufserfahrung: Praktikum, Werkstudentenjob oder FSJ?

Das Abitur ist der erste große Meilenstein junger Menschen: Nach vielen gemeinsam gegangenen Jahren gehen alte Freundinnen und Freunde nun erstmals getrennte Wege in eine selbstgewählte Zukunft. Doch während einige die Zeit nach dem Abi bereits sorgfältig durchgeplant haben, fühlen sich andere von den Auswahlmöglichkeiten überwältigt.

Direkt ins Studium starten oder erstmal eine Auszeit nehmen? Berufserfahrung im Praktikum sammeln oder lieber Lebenserfahrung in einem Freiwilligen Sozialen Jahr? Hier bieten wir einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten, einschlägige Berufserfahrung zu sammeln oder erst einmal Orientierung zu finden.

Einschlägige Berufserfahrung: Werkstudium vs. Praktikum

Wenn du die Stellenangebote bei RUHR24JOBS durchstöberst, stößt du immer wieder auf den Wunsch nach einschlägiger Berufserfahrung. Gemeint ist damit, dass die Bewerbenden bereits praktische Erfahrung im jeweiligen Beruf gesammelt haben sollen – selbst wenn Einsteigerjobs ausgeschrieben sind. Einschlägige Berufserfahrung muss jedoch nicht bedeuten, dass du schon jahrelang eine vergleichbare Vollzeitstelle ausgefüllt haben musst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, nach dem Abitur Berufserfahrung zu sammeln:

 

  • Werkstudium
  • Praktikum
  • Minijob

Unser Tipp: Als frischgebackene:r Abiturient:in kommt für dich vor allem das Praktikum in Frage. Du sammelst umfangreiche und manchmal auch schon einschlägige Berufserfahrung und verdienst zugleich schon Geld.

Was zählt alles zur Berufserfahrung?

Berufserfahrung lässt sich in zwei Kategorien aufteilen:

Da ist zunächst die allgemeine Erfahrung der Berufstätigkeit: Du stehst morgens pünktlich auf und erscheinst tageslichttauglich an deinem Arbeitsplatz. Du verrichtest zuverlässig deine Arbeit, hältst die Pausenzeiten ein und zeichnest dich positiv durch Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Freundlichkeit und Lernbereitschaft aus. Schon darum ist jede Art von Berufstätigkeit ein Plus in deinem Lebenslauf.

Dazu kommt die einschlägige Berufserfahrung, also die Erfahrung, die du bereits in deiner angestrebten Branche gesammelt hast. Ein Beispiel: Du willst Informatik studieren und später für eine IT-Firma arbeiten. Schon bei den ersten Bewerbungen kannst du als einschlägige Berufserfahrung dein Praktikum bei einer IT-Firma nach dem Abitur angeben und deine ehrenamtliche Arbeit für eine Organisation, deren Website du programmiert hast und regelmäßig wartest.

Berufserfahrung durch ein Werkstudium

Werkstudierende befinden sich, wie der Name bereits andeutet, bereits im Studium. Die tagesaktuelle Theorie, die sie an der Uni lernen, bringen sie in ihren Betrieb ein und sammeln zugleich Praxiserfahrung. Eine Win-Win-Situation für beide. Werkstudierende sind häufig schon in anspruchsvolle Projekte eingebunden und werden gut entlohnt. Sie arbeiten in der Regel maximal 20 Stunden pro Woche, damit genug Zeit für das Studium bleibt. Dies ist eine interessante Option für dich, wenn du sofort mit deinem Wunschstudium beginnen und gleichzeitig Berufserfahrung sammeln willst.

Zählt ein Praktikum als Berufserfahrung?

Praktikant:innen können Vollzeit arbeiten, werden aber anders als Werkstudierende häufig noch nicht als vollwertige Arbeitskräfte eingesetzt. Dies gilt insbesondere dann, wenn du gleich nach dem Abi in Berufe hineinschnupperst, für die du dir erst im Studium Wissen aneignen wirst. Je nach Dauer des Praktikums erhältst du nur eine Aufwandsentschädigung und keinen Mindestlohn. Dennoch lohnen sich Praktika eigentlich immer, denn so machst du dich mit den typischen Routinen der Arbeitswelt vertraut und knüpfst häufig wertvolle Kontakte. Absolvierst du mehrere Praktika, kannst du außerdem besser beurteilen, welcher Job nun wirklich dein späterer Traumjob ist.

Ob du das Praktikum später als einschlägige Berufserfahrung in Bewerbungen nennen kannst, hängt davon ab, ob die im Praktikum ausgeführten Tätigkeiten, denen der Stelle entsprechen, auf die du dich bewirbst. Ein Beispiel: Hast du beim Praktikum in der Marketing-Abteilung die Social-Media-Kanäle des Unternehmens betreut und bewirbst dich auf eine Stelle als Social-Media-Manager, kannst du dich auf einschlägige Berufserfahrung berufen. Bewirbst du dich dagegen mit der gleichen Erfahrung auf eine Stelle in der Sales-Abteilung, nützt sie dir hier nicht viel.

Ist ein Minijob auch Berufserfahrung?

Ein Minijob kann ideal sein, wenn du nach dem Abitur erst einmal eine Pause zur Orientierung brauchst. Auch hier kannst du einschlägige Berufserfahrung sammeln, wenn der Minijob mit deinem zukünftigen Studium und deinem geplanten Karriereweg zu tun hat. Doch auch ein fachfremder Minijob, zum Beispiel als Sommeraushilfe in der Gastronomie, macht sich gut im Lebenslauf. Er zeigt, dass du dir nicht für harte Arbeit zu schade bist.

Lohn und Sozialversicherung für Werkstudierende und Praktikant:innen

Werkstudierende haben grundsätzlich Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn (Stand April 2023: 13 Euro pro Stunde) und sind von der Sozialversicherungspflicht befreit, wenn die Arbeitszeit nicht mehr als 20 Stunden pro Woche beträgt. Du musst dich jedoch selbst krankenversichern und Abgaben für die gesetzliche Rentenversicherung zahlen. So verdienst du allerdings auch schon die ersten Rentenpunkte für später.

Arbeitest du mehr als 20 Stunden pro Woche, bist du voll sozialversicherungspflichtig. Es kann dann sein, dass du trotz höherer Wochenarbeitszeit unterm Strich weniger verdienst. Kalkuliere also sorgfältig!

Auch Praktikant:innen haben Anspruch auf den Mindestlohn, wenn sie folgende Kriterien erfüllen:

  • Du bist mindestens 18 Jahre alt.
  • Das Praktikum dauert länger als drei Monate.
  • Es handelt sich um ein freiwilliges Praktikum.

Wenn du nach dem Abitur lediglich zwei Monate im Sommer ein Praktikum absolvierst, um die gewünschte Berufserfahrung zu sammeln, kannst du leider nicht mit dem Mindestlohn rechnen. Dies liegt daran, dass du den Arbeitgeber als Praktikant:in zunächst Geld kostest, bist du eingearbeitet bist. Den Lohn musst du leider voll versteuern, auch wenn es sich nur um eine Aufwandsentschädigung handelt. Oftmals werden Praktika auch gar nicht vergütet. Hier solltest du aufpassen, dass du dich nicht ausnutzen lässt.

Bei einem Minijob brauchst du keine Abgaben bezahlen und bist kostenlos über die Eltern krankenversichert. Allerdings verdienst du maximal 520 Euro im Monat.

Die Warteschleife: Freiwilliges Soziales Jahr oder Gap Year

Vielleicht möchtest du nach 13 Jahren Schule erst einmal eine längere Auszeit für dich selbst nehmen. Selbst wenn du schon genau weißt, was du studieren willst, kann es gut sein, eine Pause einzulegen und tief durchzuatmen.

 

So funktioniert das Gab Year

 

Viele junge Menschen machen ein ganzes Gap Year daraus, also eine einjährige Auszeit. Du kannst einige Monate lang in Praktika und Minijobs arbeiten, um einschlägige Berufserfahrung zu sammeln und Geld zu sparen. Mit diesem Geld brichst du dann zu einer längeren Reise auf. Ob Backpacking auf den Banana Pancake Trail in Südostasien oder Work & Travel in Neuseeland: Du erweiterst deinen Horizont enorm und lernst, fern von deinen Eltern (und ihrem Geld) auf eigenen Füßen zu stehen.

 

Soziales Engagement nach dem Abschluss

 

Eine Alternative sind das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und der Bundesfreiwilligendienst, der den mit dem Ende der Wehrpflicht ausgelaufenen Zivildienst ersetzte. Hier bist du ein Jahr lang im sozialen Bereich tätig, zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen, in der Kinderbetreuung oder im Rettungsdienst. Vergütet wird deine Arbeit mit einem Taschengeld in Höhe von 370 Euro und 40 Euro Verpflegungskostenzuschuss. Einige Stellen bieten auch kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten an. Durch das FSJ sammelst du wichtige Lebenserfahrung im Umgang mit den Schwächeren der Gesellschaft, die dich auch geistig reifen lässt.

 

Zählt das FSJ als Berufserfahrung?

 

Willst du später in diesem Bereich arbeiten, kannst du das FSJ sogar als einschlägige Berufserfahrung in deiner Bewerbung angeben. Bei manchen Ausbildungen und Studiengängen wird es sogar als (Vor-)Praktikum oder Anerkennungsjahr gewertet. Doch auch ganz allgemein macht es sich gut im Lebenslauf, denn es zeigt, dass du sozial engagiert bist.

 

Natürlich musst du dich nicht auf eines festlegen. Genauso gut kannst du dich zuerst drei Monate in einen langen Urlaub verabschieden, ehe du ein FSJ absolvierst oder ein Praktikum beginnst, dass dich auf dein Studium vorbereitet. Nach dem Abitur stehen dir so viele Wege offen – es lohnt sich, mehr als einen dieser Wege zu beschreiten.

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