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Arbeitsmarkt 2022 im Ruhrgebiet – Der Jahresrückblick

Das Jahr 2023 ist nun schon einige Tage alt und so wird es Zeit für einen Rückblick auf das Arbeitsmarktgeschehen im vergangenen Jahr. Dieser beginnt dann auch gleich mit einer relativ guten Nachricht: Insgesamt ist der Arbeitsmarkt im Ruhrgebiet trotz wirtschaftlicher Eintrübung, Inflation, Energiekrise und Ukrainekrieg stabil geblieben. Im Vergleich zum November ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember 2022 sogar um 865 Personen gesunken, sodass mehr Menschen mit einem Job ins neue Jahr starten konnten.

Der Arbeitsmarkt profitiert vom Ende der Pandemie

Den größten Einfluss auf die positive Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes allgemein hatte das weitgehende Ende der Corona-Pandemie und der Aufhebung der meisten Einschränkungen. So sank die Zahl der Kurzarbeiter von 1,85 Millionen im Jahr 2021 auf nur noch 430.000 im Jahr 2022.

Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland zwischen Juni 2021 und Juni 2022 um 643.000 Personen auf 34,45 Millionen. Im Ruhrgebiet entstanden 40.046 neue sozialversicherungspflichtige Stellen, was ein Wachstum von 2,4 Prozent bedeutete.

Bei der Arbeitslosenquote schnitt NRW sogar noch besser ab. Hier wurden lediglich 3,6 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahreszeit verzeichnet, werden der Bundesdurchschnitt bei 5,5 Prozent lag. Allerdings ist dieser Anstieg ausschließlich auf die Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge in die Statistik zurückzuführen. Werden diese herausgerechnet, ist die Arbeitslosigkeit sogar um 3 Prozent gesunken.

Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin sehr hoch

Ein weiterer erfreulicher Aspekt auf dem Arbeitsmarkt war die gleichbleibend hohe Nachfrage nach Arbeitskräften 2022. Im Schnitt meldeten die Arbeitsagenturen in Deutschland 845.000 offene Arbeitsstellen.

 

Ein Trend blieb auch 2022 weiter bestehen: Die Zahl der Stellen im produzierenden Gewerbe sank, während die im Dienstleistungsgewerbe stieg. Zum Vergleich: 2012 waren noch 29,8 Prozent aller Berufstätigen im produzierenden Gewerbe tätig und 69,4 Prozent im Dienstleistungsgewerbe. Zehn Jahre später hat sich diese Quote auf 27,2 Prozent und 72 Prozent verschoben.

 

Als Hintergrund dieses Wandels vermuten wir, dass der Wegfall der Stellen im produzierenden Gewerbe vor allem durch die Schließung klassischer Industriestätten bedingt ist und durch Handwerker, die keine Nachfolger finden und ihren Betrieb schließen müssen. Doch auch wenn viele klassische „Malocher-Jobs“ wegfallen, bei denen es vor allem auf Muskelkraft ankam, lässt sich dem Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft auch Positives abgewinnen: Schließlich entstehen auch hier vielfältige Jobs in allen Bereichen von hochqualifizierten Stellen für Fachkräfte bis zu einfachen Dienstleistungen in der Gastronomie oder Logistik, die auch Ungelernten eine Chance bieten. Und die verbliebenen Handwerker und Fachkräfte im produzierenden Gewerbe werden immer stärker umworben. Wir behaltene diese Entwicklung auf jeden Fall weiter im Auge und veröffentlichen spannende Stellenangebote in allem Branchen!

Qualifikation steht im Recruiting im Mittelpunkt

Die Arbeitsagenturen im Ruhrgebiet sprechen darum auch mit Nachdruck von notwendigen Qualifikationen und Weiterbildungsangeboten, mit denen die hohe Nachfrage nach Fachkräften gedeckt werden soll. Ein Paradox stellt dabei die Tatsache dar, dass alleine in NRW rund 10.000 Lehrstellen unbesetzt blieben, während zugleich rund 50.000 junge Leute unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet waren. NRW-Arbeitgeberpräsident Arndt G. Kirchhoff beklagte sich in der WAZ diesbezüglich über den Datenschutz, der es verhindere, die Jugendlichen zu finden und anzusprechen.

Auch die Berufsausbildung soll wieder attraktiver gemacht werden, um junge Menschen auf diesem Weg zu qualifizieren. Dazu wurde das Berufsbildungsgesetz (BBiG) erneuert und eine stufenweise Anhebung des Mindestsatzes  der Ausbildungsvergütung festgelegt. Ab 2023 verdienen Azubis nun bereits im ersten Ausbildungsjahr mindestens 620 Euro.

Mehr Geld für Startups ab 2023

Ein Bereich, der auch 2022 im Ruhrgebiet weiter wuchs, war die Startup-Szene. So endete das Jahr dann auch mit einer positiven Nachricht für die Region: Bis zum 30. September 2025 wird der Ruhrhub weitere 2,1 Millionen Euro aus Landesmitteln für die weitere Förderung von Startups erhalten. Dazu kommt noch einmal die gleiche Summe aus den Fördertöpfen der Städte und der Business Metropole Ruhr.

Der warme Geldregen ist eine Bestätigung für eine Studie des Zahlungsdienstleisters Unzer aus dem Sommer 2022: Unter der Top Five der gründerfreundlichsten Städte Deutschlands befinden sich gleich drei Ruhrgebietsstädte und eine Nachbarstadt: Spitzenreiter ist Essen, gefolgt von Düsseldorf, Stuttgart, Duisburg und Dortmund.

Allerdings stellt die Studie Deutschland insgesamt ein Armutszeugnis aus, denn der deutsche Spitzenreiter Essen liegt europaweit lediglich auf Platz 16. Kritisiert werden in Deutschland vor allem die hohen Kosten für eine Existenzgründung, der Zeitaufwand und die Bürokratie.

Diese Branchen suchen besonders viele Arbeitskräfte

Wer sich nicht zum Existenzgründer berufen fühlt, der findet vor allem in diesen Branchen besonders viele offene Stellen:

  • Verkehr / Logistik
  • Verkauf
  • Medizin / Gesundheit
  • Mechatronik / Energie / Elektro
  • Maschinen- und Fahrzeugtechnik
  • Metallerzeugung / -bearbeitung / Metallbau
  • Unternehmensführung / -organisation
  • Führen von Fahrzeug- und Transportgeräten
  • Erziehung und soziale Berufe
  • Nichtmedizinische Gesundheitsberufe, Körperpflege, Medizintechnik

Dabei sollten Arbeitnehmer jedoch auf das Substituierbarkeitspotenzial achten. Hinter diesem typische deutschen Wortmonster verbirgt sich die Gefahr, dass der eigene Job irgendwann durch Künstliche Intelligenz und Maschinen übernommen wird.

Das Substituierbarkeitspotenzial im Ruhrgebiet

Im Ruhrgebiet liegt das Substituierbarkeitspotenzial mittlerweile bei 57,2 Prozent der Fachkräfteberufe und 57,1 Prozent der Helferberufe. Allerdings fällt es regional sehr unterschiedlich aus. In Essen liegt es bei 29,0 Prozent, im Kreis Unna bei 41,7 Prozent. Konkrete Branchen werden dabei nicht genannt, doch wer sich nun Sorgen um den eigenen Job macht, der kann den Job Futuromat des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung bemühen. Als besonders gefährdet gelten dort unter anderem Finanzbuchhalter:innen, deren Arbeit von Computern übernommen werden können, Lebensmittelspezialist:innen wie Konditor:innen und Brauer:innen, die nur noch für den Feinschliff zuständig sein werden und – das Ruhrgebiet weiß es eigentlich schon lange – Mitarbeiter:innen im Bergbau.

Entwicklungen für 2023 erwartet

Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass das Jahr 2022 trotz der Nachwehen der Corona-Pandemie und der vom Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise für NRW und das Ruhrgebiet positiv verlaufen ist. Für 2023 wird erwartet, dass sich diese positive Entwicklung im neuen Jahr fortsetzen wird. Wir haben hier eine kleine Vorschau auf 2023 gewagt.

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