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Gehaltsverhandlungen richtig führen: die wichtigsten Tipps

Von monatlichen Einkommen hängen viele Faktoren des Alltagslebens ab: Wie viel Wohnraum du dir leisten kannst, ob du regelmäßig abends ausgehen kannst und ob auch mal ein toller Urlaub drin ist. Entsprechend wichtig sind Gehaltsverhandlungen, bei denen du – wenn du es richtig anstellst – eine Lohnerhöhung herausschlägst, die sich auch wirklich auf deinem Konto bemerkbar macht. Hier liest du, wie du Gehaltsverhandlungen richtig führen solltest, damit du zum gewünschten Ziel kommst.

Der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung

Oft sind Gehaltsverhandlungen Teil des Jahresgesprächs oder eines anderen lange im Voraus festgelegten Mitarbeitergesprächs. Willst du zu einem anderen Zeitpunkt über dein Gehalt verhandeln, solltest du zunächst darauf achten, den richtigen Moment zu erwischen:

Guter Moment
  • Du hast gerade ein großes Projekt erfolgreich abgeschlossen.
  • In deiner Firma hat es eine Umstrukturierung gegeben, bei der die Karten neu gemischt wurden.
  • Du hast eine Weiterbildung erfolgreich absolviert.
  • Jemand hat an dich herangetragen, neue Aufgaben mit mehr Verantwortung zu übernehmen.
Schlechter Moment
  • Die Abteilung steckt gerade mitten in einem stressigen Projekt.
  • In eurer Firma wird es Umstrukturierungen geben und viele fürchten um ihre Arbeitsplätze.
  • Du hast gerade eine Aufgabe in den Sand gesetzt.
  • Dein:e Chef:in hat deinen Wunsch nach einer Gehaltserhöhung erst vor zwei Monaten abgelehnt.

Wie verhandle ich mein Gehalt richtig?

Hast du einen guten Moment abgepasst, kommt das zweite wichtige Element, mit dem du Gehaltsverhandlungen richtig führen kannst: gut überlegte Argumente.

Ganz wichtig: Alle Argumente sollten sich direkt auf deine Arbeitstätigkeit beziehen. Was gar nicht geht:

 

  1. Dem/der Vorgesetzten sagen, dass du ein Häuschen im Grünen gekauft hast und die monatlichen Kreditraten jetzt nicht stemmen kannst.
  2. Persönliche Finanzprobleme interessieren Vorgesetzte nicht, denn du hast dich selbst in diese Lage gebracht.
  3. Auch der Hinweis auf die rasante Inflation oder auf die explodierte Strom- und Gasrechnung hat bei Gehaltsverhandlungen nichts zu suchen.

Gute Argumente für die Gehaltsverhandlung:

  • Du stellst für die Firma einen Mehrwert dar (z.B. weil du immer tolle Aufträge an Land ziehst).
  • Du hast dich kürzlich weitergebildet und kannst noch anspruchsvolle Aufgaben übernehmen.
  • Die Kunden des Unternehmens lieben dich und fragen oft gezielt nach dir.
  • Du bist ein loyaler Mitarbeiter und engagierst dich oft für eine positive Arbeitskultur.

Bei der Argumentation mit deinem Marktwert ist jedoch Vorsicht geboten. Natürlich lohnt es sich, wenn du dich vorher darüber informierst, was andere in einer vergleichbaren Position verdienen. Allerdings kann das Argument zum Bumerang werden, wenn dein Vorgesetzer dir dann einen Wechsel in ein anderes besser zahlendes Unternehmen nahe legt.

 

Dieses Argument ist am effektivsten, wenn du deinen Marktwert tatsächlich schon bei einigen Bewerbungen getestet hast. Kannst du nämlich konkret sagen, dass du lieber ein besseres Angebot in einer anderen Firma annimmst, wird dies deinen Vorgesetzten am ehesten zu einer Gehaltserhöhung motivieren.

Wie viel mehr Gehalt bei der Gehaltsverhandlung ist möglich?

Auch diese Frage lässt sich nicht einheitlich beantworten, denn sie hängt von vielen Faktoren ab. Ein solcher ist der Wohnort: Im Ruhrgebiet wirst du zum Beispiel nicht das gleiche Gehalt wie jemand in exakt gleicher Position in München fordern können. Dies liegt an den weit höheren Lebenshaltungskosten dort. Große Unternehmen zahlen generell mehr als kleine und mittelständische Unternehmen.

 

Auch die aktuelle Marktsituation in der Branche und die allgemeine Wirtschaftslage spielen eine Rolle. Willst du deine Gehaltsverhandlung richtig führen, schau vorher im Internet nach, wie es der Branche und dem Unternehmen geht. Der Mutterkonzern hat gerade beeindruckende Quartalszahlen geliefert und erwartet ein starkes Auftragswachstum? Hier kannst du mehr fordern als nach enttäuschenden Quartalszahlen und Auftragsrückgängen.

So kalkulierst du dein Wunschgehalt

Beachte, dass du bei Gehaltsverhandlungen stets das Bruttogehalt nennst. Was für dich am Ende netto herauskommt, interessiert den Arbeitgeber nicht. Willst du ein bestimmtes Nettogehalt für dich erzielen, solltest du mit einem Brutto-Netto-Rechnern das dazugehörige Bruttogehalt kalkulieren.

Wie viel Prozent mehr Gehalt kann ich fordern?

Üblich sind je nach Branche, Unternehmen und Wirtschaftslage 3 bis 7 Prozent. Nach einer Beförderung kannst du sogar je nach neuem Status 10 bis 15 Prozent mehr verlangen.

 

Denk daran, dass es sich um eine Gehaltsverhandlung handelt. Verhandeln bedeutet, dass du niemals das erste Angebot des Gegenübers annehmen musst. In der Regel trefft ihr euch später in der Mitte. Achte auch auf die Art der Formulierung, die großen psychologischen Einfluss haben kann.

Sag nicht: "Ich möchte ab Januar 60.000 Euro verdienen". Sag lieber: "Ich halte 60.000 Euro angemessen für meine Aufgaben und Kompetenzen".

Ein Tipp: Informiere dich über die Durchschnittsgehälter, die Arbeitnehmer:innen in deiner Position verdienen. So kannst du den Chef mit Fakten überzeugen:

Sag (wenn du aktuell z.B. 56.000 Euro verdienst): "Das Durchschnittsgehalt in meiner Position beträgt 65.000 Euro. Ich halte 60.000 Euro für mich darum für angemessen".

Damit signalisierst du, dass du sogar mit weniger als dem Durchschnitt zufrieden bist. Aber Vorsicht: Nenn keine Mondzahlen, denn auch Vorgesetzte kennen die Durchschnittsgehälter oder können sie schnell online nachsehen.

Ein weiterer Trick: Nenne krumme Beträge. Forderst du zum Beispiel 58.500 Euro und damit 3.500 Euro mehr als die bisherigen 55.000, sieht es so aus, als hättest du dir konkrete Gedanken gemacht. Außerdem ist die Chance groß, dass der Vorgesetzte als nächstes 58.000 bietet. Forderst du dagegen 60.000 Euro, wird er in Tausenderschritten denken und dir 57.000 oder 56.000 bieten.

Lesetipp: Nicht immer kannst du ein höheres Gehalt aushandeln, weil es die Finanzen der Firma nicht hergeben. Möglicherweise kannst du jedoch andere Vorteile herausschlagen, zum Beispiel einen Firmenwagen. Dieser spart dir über das Jahr eine ordentliche Summe. Hier liest du mehr über Alternativen zur Gehaltserhöhung.

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