Die sogenannten Millennials haben in der letzten Dekade den Arbeitsmarkt erobert und unterscheiden sich in einigen Aspekten grundlegend von ihren Vorgängergenerationen. Insbesondere mit den Boomern kommt es immer wieder zu Konflikten, die nicht zuletzt durch die großen Unterschiede am Arbeitsplatz, hervorgerufen durch die rasante Entwicklung der Digitalisierung und dem technischen Fortschritt kommen.
Doch wie lassen sich Millennials, Boomer und die mittendrin steckende Generation X am Arbeitsplatz zusammenführen, sodass positive Synergien entstehen? Mit Verständnis für beide Seiten ist der erste große Schritt gemacht.
Die Millennials: Zwiespalt zwischen Wohlstand und Leistungsdruck
Als Generation Y oder Millennials wird die Generation der zwischen 1980 und 1994 geborenen Kinder bezeichnet. Ähnlich wie die Generation X ist auch diese Alterskohorte von Zwiespälten geprägt. Auf der einen Seite wuchsen viele dieser Kinder in einem bislang ungekannten Wohlstand auf. Die Eltern, deren Jugend in den 70er und 80er Jahren von Unsicherheit und Zukunftsängsten geprägt war, wollten den eigenen Nachwuchs möglichst gut schützen und abschirmen.
Zugleich stellen sie jedoch auch hohe Anforderungen an die Kinder. Klassische Schulabschlüsse wie Haupt- und Realschulabschluss reichten plötzlich nicht mehr aus, es sollte schon das Abitur sein und statt einer Berufsausbildung ein Studium. Dies führte zu hohem Leistungsdruck und damit verbundenen Versagensängsten.
Zugleich erlebten gerade die älteren Millennials die großen Krisen des neuen Jahrtausends hautnah mit: Das Platzen der Dotcom-Blase, die Terroranschläge des 11.September 2001, die zu weltweiten Ängsten führten und die Wirtschaftskrise. Als erste Generation würden die Millennials nicht mehr den Wohlstand der Vorgängergenerationen erreichen können. Und wenn das Eigenheim ohnehin eine Illusion bleibt, dann ist wenigstens genug Geld für Avocado-Toast da.
Die Generation Y auf dem Arbeitsmarkt
Die Millennials sind die erste Generation, die voll digitalisiert aufgewachsen ist. Schon in der Kindheit wurden sie mit dem Knarzen und Piepen der ersten 56k-Modems vertraut und hatten als Jugendliche Zugang zu Handys für die private Kommunikation mit Freunden.
Mussten sich Boomer und Generation X noch alles selbst erkämpfen, wurde den „verwöhnten Millennials“ alles von den Eltern in die Wiege gelegt. Dies führt zu wenig belastbaren jungen Leuten die „irgendwas mit Medien“ studieren wollten und besonders viel Wert auf eine faire Work-Life-Balance. Allerdings ist dieses Urteil vor allem eines: Ein Vorurteil.
Sowohl die Philosophie der Boomer – „Ich lebe, um zu arbeiten“ – als auch der Ehrgeiz und das Streben nach Wohlstand der Generation X ist ihnen fremd. Genuss und schöne Dinge sind ihnen wichtiger. Dies macht sich auch am Arbeitsplatz bemerkbar, wo die Millennials eher danach streben, sich wohlzufühlen und sinnstiftende Arbeit zu verrichten. Dies erfordert eine ganz andere Motivation durch die Vorgesetzten als die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung oder einen Firmenwagen.
Was die Generation Y auf dem Arbeitsmarkt bietet
Eine große Studie des Zukunftsinstitutes stellte als positivste Eigenschaft der Millennials ihren Teamgeist heraus. Anders als die individualistisch geprägte Generation X sind ihre Nachfolger begeisterte Teamplayer und Netzwerker. Sie haben den Billardtisch ins Büro geholt und die After-Work-Drinks am Freitagnachmittag. Damit sind sie prädestiniert für gruppenorientiertes Arbeiten.
Da es sich – wie die Geburtenrate zeigt – bei vielen Millennials um Einzelkinder handelt, die von ihren Eltern stark gefordert wurden, können und wollen sie zugleich selbständig arbeiten und erwarten einen Vertrauensvorschuss von ihren Vorgesetzten. Kein Wunder, dass sie sich auch als erste stark für das Homeoffice einsetzten.
Was die Generation Y am Arbeitsplatz braucht
Wie bereits erwähnt, ist dieser Generation eine ausgeglichene Work-Life-Balance wichtig. Sie nimmt lieber ein geringeres Gehalt in Kauf, wenn sie dafür mehr Freizeit für schöne Dinge hat. Mit einem Firmenwagen als Statussymbol lässt sie sich kaum beeindrucken. Lieber sind ihr eine von der Firma bezahlte Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder gemeinsame Aktivitäten. Da die Millennials jetzt selbst häufig junge Eltern sind, legen sie außerdem viel Wert auf die Option im Homeoffice zu arbeiten und ihre Arbeitszeit flexibel zu gestalten.
Wichtig ist der Generation Y auch eine ausgeprägte Feedbackkultur. Erhalten diese Mitarbeiter weder Lob noch Kritik, gehen sie ein, wie eine Pflanze ohne Wasser und Licht. Dabei können sie durchaus Kritik vertragen, solange diese fair und konstruktiv ist. Viel Wert legen sie auch auf Weiterbildungsmöglichkeiten und individuelle Förderung. Da die junge Generation als Digital Natives mit dem Internet aufgewachsen ist, sollte sie eine entsprechende Ausstattung am Arbeitsplatz vorfinden. Ein Faxgerät ist für sie so antiquiert wie der Telegraph.
Wie Sie Konflikte mit der Generation Y entschärfen
Mit den analogen hart arbeitenden Boomern und den freizeitorientierten digitalen Millenials treffen zwei Welten aufeinander. Häufig kann hier die Generation X vermittelnd agieren. Wichtig ist vor allem, dass sich beide Seiten respektieren. Die junge Generation sollte die Lebenserfahrung der Älteren niemals abschätzig ignorieren. Auch das Vorurteil, die Boomer-Generation hätte mit ihrem verschwenderischen Lebenswandel entscheidend zum Klimawandel und zur Ressourcenverschwendung beigetragen, sollte zu den Akten gelegt werden. Gerade im Ruhrgebiet hat diese Generation stets hart gearbeitet und bescheiden gelebt.
Zugleich sollten die Älteren aber auch die Ängste und Nöte der Generation Y ernst nehmen: So ist es für viele aufgrund der rasant gestiegenen Immobilienpreise heute oft nicht mehr möglich, Wohneigentum zu kaufen und den aus der Kindheit vertrauten Lebensstil zu halten. Wer kann den Millenials da verübeln, wenn sie es erst gar nicht versuchen, sondern lieber das Leben im Hier und Jetzt genießen?
Generation Y: Das volle Potenzial ausschöpfen
Die Generation Y, die ersten Digital Natives, nehmen eine entscheidende Rolle auf dem heutigen Arbeitsmarkt ein und prägen diesen maßgeblich. In einer Ära des technologischen Fortschritts und der Digitalisierung tragen die Millennials ihre besonderen Fähigkeiten und Einstellungen bei. Ihr Teamgeist, ihre Vernetzungsbereitschaft und ihre Forderung nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance haben den traditionellen Arbeitsalltag nachhaltig verändert. Sie setzen sich für Flexibilität ein, sei es durch das Homeoffice oder eine flexible Arbeitszeitgestaltung, und suchen nach Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit.
Um das volle Potenzial der Generation Y auszuschöpfen, bedarf es einer Arbeitsumgebung, die ihre Bedürfnisse und Arbeitsweisen berücksichtigt. Dies erfordert nicht nur technologische Anpassungen, sondern auch eine Kultur des gegenseitigen Respekts und der offenen Kommunikation.
Wie erreiche ich Kandidaten der Generation Y?
Da die Generation Y mit digitalen Medien aufgewachsen ist, eignen sich besonders Online Jobportale und Social Media als Recruiting Plattformen. Wer hier gut aufgestellt ist, kann sich dadurch große Vorteile beim Erreichen der Kandidaten verschaffen.
Sollte die Arbeitsatmosphäre im Team besonders positiv herausstechen und es gibt zum Beispiel regelmäßige Teambuilding-Events, so ist dies unbedingt hervorzuheben, da man damit bei den Millennials in jedem Fall punkten kann. Auch Dinge, die die Work-Life-Balance verbessern, wie die Möglichkeit zum HomeOffice oder Corporate Benefits sollten definitiv kommuniziert werden.