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Zwischenzeugnis anfordern: Das gilt es zu beachten 

Wenn du dich auf neue Jobs bewirbst, gehören Arbeitszeugnisse zu den wichtigen Bewerbungsunterlagen. Dies kann eine Zwickmühle sein, wenn du schon länger beim gleichen Arbeitgeber tätig bist und dein letztes Arbeitszeugnis schon einige Jahre alt ist. Es besteht dann die Möglichkeit, ein Zwischenzeugnis anzufordern. Dieser Schritt kann jedoch einen möglichen Weggang signalisieren, obwohl man selbst vielleicht noch keine Entscheidung getroffen hat. Du solltest dich daher auf Fragen vorbereiten, die dir dein Arbeitgeber möglicherweise stellen wird.

Definition Zwischenzeugnis

 

Ein Zwischenzeugnis ist ein schriftliches Dokument, das ein Arbeitnehmer während eines bestehenden Arbeitsverhältnisses auf Anfrage erhält. Es bewertet seine Leistungen, sein Verhalten und seine Fähigkeiten bis zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Kein Recht auf ein Zwischenzeugnis 

Bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses steht dir nach §109 der Gewerbeordnung ein Arbeitszeugnis zu. Dies gilt allerdings nicht für Zwischenzeugnisse. Willst du ein Zwischenzeugnis anfordern, muss dafür ein berechtigtes Interesse vorliegen. Und hier wird es schnell knifflig: Brauchst du das Zwischenzeugnis, weil du dich anderweitig auf eine offene Stelle bewirbst, soll das der Vorgesetzte nicht unbedingt wissen. Schließlich könnte es euer Arbeitsverhältnis nachhaltig belasten, wenn er weiß, dass du das Unternehmen verlassen willst. Es gibt jedoch situationsabhängig einige Möglichkeiten für dich: 

Zwischenzeugnis bei Beförderung / Abteilungswechsel anfordern

Bei einer gravierenden Änderung deiner aktuellen Arbeitsaufgaben solltest du auf jeden Fall ein Zwischenzeugnis anfordern, auch wenn du noch nicht über eine Jobsuche nachdenkst. Es ist nicht auszuschließen, dass du dich in der neuen Abteilung oder mit deinen neuen Befugnissen schwertust. Dann möchtest du schwarz auf weiß haben, dass du in deinen bisherigen Aufgaben gut warst.

Zwischenzeugnis wegen neuem Chef

Du bist mit deinem neuen Vorgesetzten nicht wirklich glücklich und spielst jetzt mit dem Gedanken an einen neuen Job? Auch in diesem Fall kannst du relativ unauffällig ein Zwischenzeugnis anfragen, vor allem, wenn du ein gutes Verhältnis zu deinem bisherigen Vorgesetzten hattest. Bitte ihn offen um ein Zwischenzeugnis, das deine bisherige gute Arbeit dokumentiert, denn der Neue wird diese später nicht beurteilen können. Gegen diesen Wunsch kann niemand etwas einzuwenden haben. 

Zwischenzeugnis deines langjährigen Arbeitsverhältnisses 

Du bist seit zehn Jahren im gleichen Unternehmen tätig und hast dich in dieser Zeit beruflich weiterentwickelt. Du hast mehrere Fortbildungen absolviert und bist die Karriereleiter hinaufgeklettert. Alles sieht danach aus, dass du noch lange in diesem Betrieb bleiben kannst. Nun könntest du ein Zwischenzeugnis anfordern, das eine aktuelle Beurteilung deiner Leistung darstellt. Bleibst du tatsächlich noch zehn weitere Jahre, kann der Arbeitgeber ein besseres endgültiges Arbeitszeugnis erstellen.  

Zwischenzeugnis anfordern, wenn die Betriebszugehörigkeit wechselt 

Dein Unternehmen wurde von einem großen Konzern aufgekauft und Abteilungen werden zusammengelegt. Unabhängig davon, ob du unter diesen neuen Umständen ausscheiden willst oder nicht, solltest du ein Zwischenzeugnis anfragen, solange noch alle Personen da sind, die dich beurteilen können. Neue Vorgesetzte und neue Personaler aus dem Konzern kennen dich schließlich nicht.  

So kannst du ein Zwischenzeugnis anfordern 

Am einfachsten geht es per E-Mail an den Vorgesetzten. Dieses könnte so aussehen: 

Sehr geehrte Frau XY / Sehr geehrter Herr XY 

 

hiermit möchte ich Sie bitte, mir ein qualifiziertes Zwischenzeugnis auszustellen. Da ich nun schon zehn Jahre für das Unternehmen XY tätig bin, wäre es mir lieb und wichtig, meine bisherigen Leistungen einmal schriftlich dokumentiert zu wissen.  

 

Mit freundlichen Grüßen 

Wichtig: Du musst um ein qualifiziertes Zwischenzeugnis bitten. Nur dieses enthält eine Leistungsbeurteilung.  

Die persönliche Bitte  

Natürlich kannst du auch persönlich ein Zwischenzeugnis anfragen. Dies ist empfehlenswert, wenn du ein gutes Verhältnis zum Chef hast. Bitte ihn um ein kurzes Gespräch unter vier Augen. Auch hier kannst du, wenn möglich, das Argument von der längeren Betriebszugehörigkeit anbringen.  

Ist dies keine Option, kannst du zum Beispiel vorbringen, dass du dich in den kommenden Jahren weiterqualifizieren willst und darum einfach einen Zwischenbericht auf deinem aktuellen Niveau haben möchtest.  

Hast du per Flurfunk erfahren, dass möglicherweise ein Chefwechsel ansteht, kannst du auch so etwas sagen wie: „Ich weiß ja, dass Sie im Gespräch sind, die neue Niederlassung in Duisburg zu leiten und Sie können mich besser beurteilen als andere…“  Einen solchen schmeichelhaften Wunsch wird dir wohl niemand verwehren.  

Zwischenzeugnis anfordern als Druckmittel  

Eine weitere Option, die ein gewisses Risiko mit sich bringt, ist die offene Bitte um ein Zwischenzeugnis, um deinen Unmut auszudrücken. Fühlst du dich zum Beispiel nicht ausreichend gewertschätzt und bei Beförderungen übergangen, solltest du das ganz offen kommunizieren.

Im besten Fall ergreift der Arbeitgeber die Initiative und bietet dir deine gewünschte Beförderung/Weiterbildung/Lohnerhöhung an, da er dich nicht verlieren will. Es kann allerdings auch passieren, dass der Arbeitgeber deine Arbeitskraft weiterhin nicht genug wertschätzt. Ganz dem Motto „Reisende soll man nicht aufhalten“, stellt er dir das Zwischenzeugnis aus. Bist du jedoch fest der Überzeugung, du hättest mehr Anerkennung für deine Arbeit verdient, ist ein Jobwechsel in diesem Fall vielleicht auch nicht die schlechteste Wahl. 

Bewerben ohne Zwischenzeugnis anfordern – geht das?  

Wenn du noch nicht allzu lange beim aktuellen Arbeitgeber bist, geht es meist auch ohne Zwischenzeugnis. Schließlich ist dein letztes Arbeitszeugnis noch nicht sehr alt.  

Eine Alternative könnte die in anderen Ländern übliche Referenz sein: Du bittest einen Kollegen deines Vertrauens um ein Empfehlungsschreiben. Idealerweise sollte das eine dienstältere und ranghöhere Person sein, zum Beispiel der Senior Sales Manager, für den du als Junior Sales Manager arbeitest.  

Denk daran: Die Personaler der Firma, bei der du dich bewirbst, sind auch nur Menschen. Wenn deiner Bewerbung kein aktuelles Zwischenzeugnis des Unternehmens, für das du erst seit zwei Jahren arbeitest, beiliegt, dann wissen sie auch, warum du jetzt gerade kein Zwischenzeugnis anfordern konntest, und bewerten dich nach all den anderen beigefügten Bewerbungsunterlagen.  

Tipp: Weißt du, wie diese aussehen sollten? Lies hier unsere Tipps für ein kreatives Bewerbungsschreiben und zu einem überzeugenden Lebenslauf!  

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