Im Berufsleben wird Teamfähigkeit großgeschrieben und häufig schon in Stellenanzeigen als Voraussetzung genannt. Doch nicht jeder fühlt sich in Teamarbeit wohl. Was bedeutet es eigentlich, ein guter Teamplayer zu sein? Und was kannst du tun, wenn du lieber allein arbeitest?
Was bedeutet es, ein Teamplayer zu sein?
Viele setzen Teamfähigkeit mit Extrovertiertheit gleich – doch das ist ein Irrtum. Teamfähig zu sein bedeutet mehr als nur gesellig zu sein oder sich gerne in Meetings einzubringen. Ein guter Teamplayer zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Zusammenarbeit: Aufgaben und Verantwortung gerecht aufteilen
- Kommunikation: Den Austausch mit anderen aktiv suchen
- Verlässlichkeit: Absprachen und Deadlines einhalten
- Hilfe & Unterstützung: Anderen bei Problemen weiterhelfen
- Kompromissbereitschaft: Die Meinung anderer respektieren
- Konfliktfähigkeit: Auseinandersetzungen konstruktiv lösen
Wer in einem Team arbeitet, muss bereit sein, eigene Vorstellungen manchmal zurückzustellen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
Welche Eigenschaften gehören zur Teamfähigkeit?
Wir haben bereits einige Beispiele für Teamfähigkeit genannt, an denen du erkennst, ob du ein Teamplayer bist. Hier listen wir noch einmal die wichtigsten Eigenschaften auf und was sie für den beruflichen Alltag bedeuten:
Teamplayer 🤝 | Kein Teamplayer 👎 | |
Zuverlässigkeit | Du hältst alle Meetingtermine und Deadlines bei einem Teamprojekt ein. | Du meldest dich in der letzten Woche vor dem Abgabetermin krank. |
Kommunikationsfähigkeit | Du erklärst deine Gedanken und hältst die anderen über deinen Projektteil auf dem Laufenden | Du machst dein eigenes Ding und begründest deine Aussagen bestenfalls mit „isso“. |
Konstruktive Kritik | Ein Teammitglied tut sich schwer mit dem Projekt? In einem ruhigen Gespräch gibst du ihm Tipps, wie es besser gehen könnte. | Du sagst einem überforderten Teammitglied vor aller Augen, dass er wohl einfach nicht geeignet für die Aufgabe ist. |
Kompromissbereitschaft | Du findest deine Idee super, aber die anderen finden die Idee des Kollegen noch besser? Geh Kompromisse ein und gib auch mal nach. | Du bist beleidigt und prophezeist, dass das ganze Projekt aufgrund der Idee des Kollegen an die Wand fahren wird. |
Sympathie | Die Kollegin hat einen schlechten Tag? Du findest aufmunternde Worte und sagst, es ist okay, wenn es mal nicht so rund läuft – morgen sieht die Welt schon wieder anders aus. | Die Probleme der anderen interessieren dich nicht, sie sollen sich zusammenreißen. |
Warum Teamfähigkeit im Job so wichtig ist
In vielen Berufen ist es unerlässlich, dass sich alle aufeinander verlassen können. Ein Beispiel: Wer an einer schweren Maschine arbeitet, muss sicher sein, dass die Kollegen aufmerksam sind und im Notfall eingreifen. Auch in Büro-Jobs, etwa im Online-Marketing, funktioniert ein Projekt nur, wenn alle an einem Strang ziehen.
Dazu kommt: Teamfähigkeit sorgt für ein besseres Arbeitsklima. Kollegen müssen nicht beste Freunde sein, aber eine respektvolle Zusammenarbeit trägt dazu bei, dass der Alltag angenehmer wird.
Warum dennoch nicht jeder ein Teamplayer sein muss
Tatsächlich fühlen sich nicht alle Menschen in Teams wohl. Manche arbeiten lieber allein – und das hat durchaus Vorteile. Einzelkämpfer sind oft:
- Besonders gründlich und sorgfältig, weil sie die volle Verantwortung tragen
- Unabhängiger in ihrer Arbeitsweise, da sie sich nicht nach anderen richten müssen
- Kreativ und innovativ, weil sie ihre Ideen ohne Gruppendruck entwickeln können
- Produktiver, weil sie nicht durch ständige Abstimmungen oder Diskussionen unterbrochen werden
Dennoch sollten auch Einzelkämpfer darauf achten, zumindest eine Grundbereitschaft zur Zusammenarbeit mitzubringen, um nicht völlig isoliert zu arbeiten.
Wie überzeugt man Arbeitgeber von seiner Teamfähigkeit?
Viele Arbeitgeber stellen im Vorstellungsgespräch gezielt Fragen zur Teamfähigkeit. Eine typische Frage ist:
👉 „Erzählen Sie von einem erfolgreichen Teamprojekt, an dem Sie mitgearbeitet haben.“
Antworten sollten das Team in den Vordergrund stellen:
❌ „Ich habe das Projekt allein zum Erfolg geführt.“
✅ „Wir haben das Projekt gemeinsam umgesetzt. Mein Beitrag war…“
Auch Fragen zum Umgang mit schwierigen Teammitgliedern sind häufig. Hier ist es wichtig zu zeigen, dass man lösungsorientiert denkt und Konflikte konstruktiv angeht.
Was sollte ich tun, wenn ich kein Teamplayer bin?
Nicht jeder fühlt sich in Meetings oder Gruppenarbeiten wohl. Falls du Schwierigkeiten mit Teamarbeit hast, gibt es Möglichkeiten, dich besser einzufügen:
- Offene Kommunikation: Sprich mit Vorgesetzten über deine Stärken und Vorlieben
- Flexiblere Arbeitsweise: Homeoffice oder ein Einzelbüro könnten helfen
- Gezielte Aufgabenwahl: Konzentriere dich auf Tätigkeiten, die du eigenständig erledigen kannst
- Klare Strukturen: Falls dir Meetings schwerfallen, bitte um eine Zusammenfassung per Mail
Coaching für mehr Teamfähigkeit
Falls du deine Teamfähigkeit verbessern möchtest, kannst du ein Coaching oder Seminar besuchen. Dort lernst du:
- Besser zu kommunizieren und Missverständnisse zu vermeiden
- Konstruktive Kritik anzunehmen und an den Kritikpunkten zu arbeiten
- Ehrlich eigene Interaktionen zu analysieren und aus Fehlern zu lernen
- Mit Konflikten umzugehen, ohne das Teamklima zu belasten
- Beim Streit zwischen anderen vermittelnd aufzutreten
- Meetings und Gruppenprojekte aktiv zu organisieren und mitzugestalten
- Kompromisse zu schließen, um effektiver mit anderen zu arbeiten
- Sich helfen zu lassen und auch mal um Rat zu bitten
Auch Mannschaftssport kann helfen – Fußball, Volleyball oder Rudern fördern das Teamgefühl und zeigen Personalern, dass du teamfähig bist.
Wenn du dich dennoch unwohl fühlst, könnte ein Jobwechsel in eine weniger teamorientierte Position eine Lösung sein.
Jobs bei denen du allein arbeitest
Falls du einen Job suchst, in dem du weniger auf Teamarbeit angewiesen bist, bieten sich diese Berufe an:
- LKW- Fahrer oder Lokführer
- Zusteller
- Software-Entwickler
- Tierpfleger
- Gärtner
- Sicherheitsdienst (z.B. Nachtwächter)
- Laborassistent
Auch in Jobs mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten, wie im Nachtdienst, ist oft weniger Teamarbeit gefragt.
Letzte Ausfahrt: Jobwechsel
Manchmal basiert der Eindruck, kein Teamplayer zu sein auf eine fehlerhafte Annahme. Denn häufig liegt das Problem nicht an dir, sondern an deinem Team. Vielleicht bist du der Jüngste in einem Marketing-Team und hast tolle Ideen für Social-Media-Aktionen bei TikTok und Instagram, doch die älteren Kollegen halten davon nichts und setzen auf eine Printkampagne. Fühlst du dich immer wieder zurückgewiesen, liegt es nicht an dir, sondern am Altersunterschied und an unterschiedlichen Prioritäten.
Möglicherweise gibt es in einer anderen Abteilung oder einem neuen Unternehmen ein besseres Umfeld für dich. Falls du oft das Gefühl hast, nicht hineinzupassen, könnte ein Jobwechsel die beste Lösung sein.