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Junge Frau arbeitet entspannt im Homeoffice auf dem Boden eines modernen, gemütlichen Wohnzimmers mit Laptop auf dem Schoß.

Homeoffice & Vier-Tage-Woche: Ist New Work schon wieder out?

⏳ Lesezeit: 4 min

Ob Homeoffice, Vier-Tage-Woche, Co-Working-Spaces und Desk Sharing: Seit der Corona-Pandemie haben sich neue Arbeitsformen etabliert. Doch während sich Unternehmen mit flexiblen Arbeitsmodellen experimentierfreudig zeigten, scheinen einige nun einen Schritt zurückzugehen. Immer mehr Führungskräfte setzen wieder verstärkt auf klassische Hierarchien und feste Arbeitsplätze.

New Work, lange als Megatrend gefeiert, steht vor neuen Herausforderungen. Welche Strukturen und Methoden werden sich langfristig durchsetzen? Und welche Rolle spielen Flexibilität und Digitalisierung dabei?

Homeoffice hat sich etabliert – im kleineren Umfang

Als die Corona-Pandemie unzählige Menschen zwangsläufig ins Homeoffice schickte, gab es diesbezüglich vor allem auf Arbeitnehmer-Seite viele positive Reaktionen. Jahrelang hatte man sich über die gerade in Deutschland stark ausgeprägte Ablehnung des Arbeitsmodells bei den Führungskräften geärgert. Nun wurden sie quasi dazu gezwungen, ihre bisherigen Strukturen zu überdenken.

Für viele stand auch nach dem Abebben der Pandemie fest: Ein Zurück zu früher würde es nicht mehr geben. Gerade junge begehrte Mitarbeiter bestehen immer häufiger auf ein Recht auf Homeoffice und bewerben sich nur auf Stellen, bei denen dies angeboten wird. Auch hier bei RUHR24JOBS kannst du daher einen Filter setzen, der dir nur Stellenangebote mit Homeoffice-Option anzeigt.

Dennoch mehren sich zuletzt Anzeichen, dass die große New Work-Welle bereits wieder verflacht. Einige Unternehmen setzen wieder verstärkt auf Präsenzarbeit, da sie das Gefühl haben, dass kreative Prozesse und informeller Austausch vor Ort besser funktionieren.

Vorstände beordern die Angestellten ins Büro zurück

Gleich zwei Umfragen belegen, dass die Zahl der Mitarbeiter im Homeoffice trotz allem wieder rückläufig ist. Der Jobwechsel-Kompass befragt beispielsweise jedes Jahr über 1.000 Beschäftigte zu ihren Wechselabsichten. Bei der letzten Umfrage Ende 2023 gaben 41 Prozent, und damit fast die Hälfte, an, von ihrem Arbeitgeber aufgefordert worden zu sein, wieder häufiger im Büro zu arbeiten. Und 40 Prozent hatten tatsächlich schon wieder mehr im Büro gearbeitet. Glücklich waren sie damit jedoch nicht, denn für einige war dies auch der Hauptgrund, über einen Jobwechsel nachzudenken.

Allerdings können sie nicht auf ein Umdenken hoffen – im Gegenteil. In einer Umfrage von KPMG unter über 1.000 CEOs großer globaler Unternehmen gaben fast zwei Drittel (64 Prozent) an, sie erwarten in den kommenden drei Jahren eine vollständige Rückkehr in die Büros. Dies wollen sie den Arbeitnehmern mit höheren Löhnen und der Aussicht auf Beförderung schmackhaft machen.

So stehen sich also zwei Seiten gegenüber: Die Mitarbeiter, die weiterhin gerne im Homeoffice arbeiten möchten, und die Führungskräfte, die sie lieber wieder komplett im Büro sehen würden. Wie dieses Kräftemessen in Zeiten des Fachkräftemangels ausgehen wird, lässt sich derzeit noch nicht absehen.

Teilzeit boomt auch ohne Vier-Tage-Woche

Auch ein anderes Lieblingsthema des New Work wird zunehmend wieder kritisch gesehen: die Vier-Tage-Woche. Zwar ist nicht von der Hand zu weisen, dass eine viertägige Arbeitswoche von vielen Menschen gewünscht wird, doch langfristige Beobachtungen haben gezeigt, dass der Stresspegel dadurch nicht sinkt. Im Gegenteil: Viele Menschen fühlen sich zusätzlich gestresst, weil sie ihre Arbeit nun in vier Tagen erledigen sollen. Dadurch geht der Erholungseffekt durch die zusätzliche freie Zeit wieder verloren.

Auf der anderen Seite nehmen immer mehr Berufstätige diese Entscheidung selbst in die Hand. Die Zahl der Teilzeitarbeitenden erreichte 2024 einen neuen Rekordstand: 39,1 Prozent aller Beschäftigten arbeiteten im ersten Quartal in Teilzeit – so viele wie noch nie. Vermutlich wird dieser Rekord im zweiten Quartal noch übertroffen, denn in der Sommersaison werden viele zusätzliche Teilzeit-Kräfte für Saisonjobs eingestellt.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einige Unternehmen haben ehemalige Vollzeitstellen auf Teilzeit-Stellen abgesenkt, um Kosten zu sparen. Allerdings gaben in einer Umfrage nur sechs Prozent der Teilzeit-Beschäftigten an, dass sie unfreiwillig weniger arbeiten und keine passende Vollzeit-Stelle finden.

Problemfall kalte Progression

Doch auch immer mehr Berufstätige reduzieren freiwillig ihre Arbeitszeit und schaffen sich so ihre eigene Vier-Tage-Woche. Einer der Hauptgründe ist die kalte Progression: Vollzeit-Gehälter werden höher besteuert, sodass am Ende nicht entscheidend mehr übrig bleibt als bei einem Teilzeit-Gehalt. Der restliche finanzielle Verlust wird dann für eine bessere Work-Life-Balance in Kauf genommen. Wie dies konkret aussieht, haben wir bereits einmal online vorgerechnet.

Hier sind dann weniger die Arbeitgeber gefragt als der Gesetzgeber: Zwar gibt es immer wieder Bemühungen um einen Abbau der kalten Progression, aber große Reformen scheiterten bislang. Auch Aufrufe der Arbeitgeber zu mehr Vollzeit-Arbeit fruchten da wenig. Dem steht das Recht auf Teilzeit-Arbeit in Deutschland im Weg.

Und so bleibt auch hier wie beim Thema Homeoffice die weitere Entwicklung abzuwarten. Willst du einmal sehen, was dir der Jobmarkt im Ruhrgebiet in deiner Branche aktuell in Sachen Teilzeit, Vollzeit und Homeoffice bietet? Schau dir einmal die aktuellen Stellenangebote bei RUHR24JOBS an und finde es heraus!

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Unsere Autoren: Michelle & Mark

 

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